Handy-Touchscreen

Ratgeber: Touchscreen ist nicht gleich Touchscreen

Seit Apple das iPhone auf den Markt brachte, ist die Smart­phone-Welt nicht mehr so, wie sie einmal war: Der Touch­screen hat sich seither zum heraus­ragenden Bedien­kon­zept für Handys entwi­ckelt.
Von Ralf Trautmann / Julian Ruecker

Ein Touchscreen-martphone der neuesten Apple-Generation Ein Touchscreen-Smartphone der neuesten Apple-Generation
Bild: Apple
Seit Apple das iPhone auf den Markt brachte, ist die Smart­phone-Welt nicht mehr so, wie sie einmal war: Der Touch­screen hat sich seither zu dem Bedien­kon­zept für Handys entwi­ckelt. Kein Wunder: Die Steue­rung über berüh­rungs­emp­find­liche Displays macht Spaß und ist einfach - wenn der Anbieter die Touch­screen-Umset­zung tech­nisch gut gelöst hat.

Nachdem sich das iPhone zum Kult-Handy entwi­ckelt hatte, zogen andere Hersteller schnell mit einer breiten Palette von Touch­screen-Smart­phones nach - kein Produ­zent will sich schließ­lich seinen Teil vom Kuchen entgehen lassen. Beson­ders bei Handys mit großem Funk­tions­umfang, den Smart­phones, hat sich der Touch­screen durch­gesetzt. Die Platz­ersparnis, die sich durch die Einspa­rung der Tastatur ergibt, ist einer der Vorteile eines Touch­screens - für die Darstel­lung der Inhalte steht einfach eine größere Display-Fläche bereit. Ein weiterer Vorteil ist die bequeme Bedie­nung, welche ganz neue Funk­tio­nali­täten ermög­licht - sei es beim Surfen, beim Navi­gieren durch die Menüs, beim Blät­tern durch Fotos und vielem mehr. Trotzdem ist Touch­screen nicht gleich Touch­screen - wir zeigen Ihnen die Unter­schiede.

Unter­schiede: Resis­tive und kapa­zitive Touch­screens

Ein Touchscreen-Smartphone der Vor-Apple-Generation: Das MDA Compact II Ein Touchscreen-Smartphone der Vor-iPhone-Generation: Das MDA Compact II
Bild: Deutsche Telekom
Bei der heutigen Touch­screen-Tech­nologie für Handys gibt es im Wesent­lichen nur noch so genannte kapa­zitive Touch­screens - die resis­tiven Touch­screens sind indes auf dem Rückzug. Ein kapa­zitives Display benö­tigt keinerlei mecha­nischen Druck. Allein durch die Berüh­rung des Displays mit einem elek­trisch leit­fähigen Gegen­stand wie einem Finger ändert sich das elek­tri­sche Feld, sodass es zu einem elek­tri­schen Impuls kommt. Nach­teil: Zum Beispiel mit Hand­schuhen lässt sich ein solches Display nicht bedienen.

Resis­tive Touch­screens indes reagieren auf Druck: Hier berühren sich dann elek­tri­sche Leiter­pla­tinen, das Smart­phone berechnet den genauen Berüh­rungs­punkt. Um den Impuls auszu­lösen, ist meist nur ein sehr geringer Druck notwendig, sodass man als Anwender bisweilen meinen könnte, es handle sich um ein kapa­zitives System.

Resis­tive Touch­screen kamen vor allem auch bei den Smart­phones zum Einsatz, die mit einem Stift bzw. Stylus ausge­lie­fert wurden - eine Steue­rungsart, die aller­dings eben­falls in den vergan­genen Jahren ledig­lich bei einzelnen Geräte-Fami­lien Anklang fand. Vorteil einer solchen Lösung: Diese Einga­behilfen haben einen wesent­lich klei­neren und damit genaueren Druck­punkt als eine Finger­kuppe.

Ein weiterer Trend dank Apple: Multi­touch

Doch Apple hat nicht nur dem Touch­screen zum endgül­tigen Durch­bruch verholfen - mit seinem iPhone wurde auch die Multi­touch-Steue­rung zu einer zentralen Funk­tion, auf die andere Hersteller nicht verzichten wollen. Diese ermög­licht, dass der Touch­screen nicht nur auf eine Berüh­rung, sondern gleich­zeitig auf mehrere reagiert, sodass dadurch zum Beispiel Zoomen mittels "Aufziehen" des jewei­ligen Ausschnitts möglich ist.