Ausgeschleppt

Leichte Lektüre für unterwegs: E-Books und E-Reader

Mit E-Book und E-Reader in den Urlaub: So lassen sich ganze Biblio­theken mitnehmen, ohne dass das Reise­gepäck beschwert wird.
Von dpa / Wolfgang Korne

Mit einem E-Reader hat man seine Lieblingsbücher immer dabei Mit einem E-Reader hat man seine Lieblingsbücher immer dabei
Bild:picture alliance/Clara Margais
Leichte E-Books statt dicker Schmöker: Wer unter­wegs viel liest und auch auf Reisen gewöhn­lich eine statt­liche Zahl an Büchern mit sich führt, greift zur digi­talen Version. Denn E-Books lassen sich nicht nur am PC oder Note­book lesen, sondern vor allem auf Smart­phones, Tablets und - besser noch - auf spezi­ellen Lese­geräten, den E-Readern.

"Ein E-Book ist nichts anderes als mehrere anein­ander gehängte HTML-Seiten", erklärt Rainer Schuldt von der "Compu­terbild". Deshalb lassen sich E-Books über Apps oder Add-ons auch leicht auf Mobil­geräten oder im Browser von Rech­nern lesen.

Noch prak­tischer sind E-Reader. Sie wiegen sehr wenig, sodass es möglich ist, "ganze Biblio­theken mit sich herum­zutragen", veran­schau­licht Michael Wolf von der Stif­tung Waren­test. Selbst "Krieg und Frieden" wird so zur feder­leichten Lektüre.

Ganze Biblio­theken auf einem Gerät

Mit einem E-Reader hat man seine Lieblingsbücher immer dabei Mit einem E-Reader hat man seine Lieblingsbücher immer dabei
Bild:picture alliance/Clara Margais
Das Lese­erlebnis von E-Books lässt sich zudem indi­vidua­lisieren. "Auf den Readern lassen sich die Schriften vergrö­ßern", erklärt Michael Döschner, Spre­cher der Inter­essen­gruppe Digital beim Börsen­verein des Deut­schen Buch­handels.

Haupt­vorteil der Reader ist aber ihre spezi­elle, augen­scho­nende Display-Tech­nologie (E-Ink), die im Vergleich zu Smart­phone oder Tablet größeren Lese­genuss bietet, sagt Waren­tester Wolf. Durch einen hohen, papier­ähnli­chen Kontrast ist Lesen selbst am Strand im Sonnen­licht noch möglich. Und weil E-Ink nur beim Umblät­tern Strom braucht, halten die Reader mit einer Akku­ladung oft wochen­lang durch.

Bei den Lese­geräten könne man nicht viel falsch machen, die Unter­schiede zwischen den Anbie­tern seien nur gering, meinen die Experten. Einige Geräte sind etwa spritz­wasser­geschützt, die meisten inzwi­schen hinter­grund­beleuchtet, sodass man auch im Dunkeln - etwa im Bett - komfor­tabel lesen kann. Die Preise starten bei unge­fähr 60 Euro, Reader mit Beleuch­tung sind ab etwa 80 Euro zu haben.

Im Nacht­modus können viele Reader eine weiße Schrift auf schwarzem Hinter­grund darstellen. Teils lässt sich auch die Farb­tempe­ratur der Beleuch­tung einstellen, etwa in Rich­tung gelb­lich. Darüber kann man sich optisch sehr nah ans gedruckte Buch heran­tasten.

WLAN ist fast ausnahmslos Stan­dard bei den Readern. Darüber kommen nicht nur gekaufte E-Books aus den Shops auf den Reader, man kann etwa auch etwas in Wörter­büchern und Lexika nach­schlagen oder Kommen­tare teilen, erklärt Rainer Schuldt.

Formate unter­einander nicht kompa­tibel

Kaufen kann man E-Books gleich in dem Shop, der auf dem Lese­gerät vorin­stal­liert ist. Sie lassen sich aber auch woan­ders kaufen und dann auf den Reader über­tragen - zumin­dest, wenn es um EPUB-Bücher geht, dem einen etablierten Format. Beim anderen handelt es sich um Amazons AWZ-Format, das nur auf Kindle-Readern oder -Apps lesbar ist. Unter­einander sind die beiden Formate nicht kompa­tibel.

"Wer also ein E-Book bei Thalia oder Hugen­dubel kauft, kann das auf einem Kindle in der Regel nicht lesen und umge­kehrt", erklärt Waren­tester Wolf. Besitzt der Leser einen Kindle-Reader, ist er auf Amazons Ökosystem fest­gelegt. Besitzer von EPUB-Geräten können sich dagegen in vielen verschie­denen Shops umtun. Wer viele EPUB-Bücher aus verschie­denen Quellen besitzt oder kauft, kann die freie E-Book-Verwal­tungs- und Konver­tierungs-Soft­ware Calibre nutzen. Damit kann man E-Books komfor­tabel auf dem Rechner zusam­menführen, orga­nisieren und per USB-Kabel mit dem Reader synchro­nisieren.

Tolino-Allianz ist Markt­führer

Der größte Anbieter von EPUB-Readern und- E-Books ist die Tolino-Allianz mit ihren gleich­namigen Lese­geräten. Dabei handelt es sich um einen Zusam­menschluss aus Buch­händ­lern wie Hugen­dubel, Thalia und Welt­bild mit dem Inter­netkon­zern Rakuten als tech­nischem Partner, zu dem auch der E-Reader-Hersteller Kobo gehört. An der Allianz kann der gesamte Buch­handel teil­nehmen. "So lässt sich mit dem Kauf eines E-Books auch der lokale Buch­händler vor Ort unter­stützen", erklärt Rainer Schuldt.

Der andere große Player mit E-Books im AWZ-Format und den entspre­chenden Kindle- Readern und ist Amazon. Daneben gibt es viele Shops, die nur E-Books anbieten, aber auch Firmen wie Pocket­book oder Kobo, die nur Lese­geräte verkaufen.

Ein E-Book ist Michael Döschner zufolge meist zehn bis 20 Prozent güns­tiger als die gedruckte Version. Man kann E-Books aber auch in öffent­lichen Biblio­theken leihen, das Angebot nennt sich Onleihe. Zudem gibt es Lese-Flat­rates für E-Books, etwa von Readfy, Skoobe oder Amazon mit Kindle Unli­mited.

Mehr zum Thema E-Book lesen Sie in unserem ausführ­lichen Ratgeber.

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