E-Book-Reader im Test: Kobo glo bringt Licht ins Dunkel
Worin sich der Kobo glo von anderen E-Book-Readern abhebt, ist das Display. Mit 6 Zoll ist die Größe des e-Ink-Touchscreen zum Vorgänger zwar gleich geblieben, die Auflösung wurde allerdings auf 1024 mal 758 Pixel erhöht. Dies führt bei der Text-Darstellung zu einem Tick mehr Schärfe, die vor allem bei einem großen Schriftbild deutlich wird.
Kobo glo im Dunkeln: Leucht-Display ermöglicht das Lesen
Bild: teltarif.de
Kobo hat am unteren Bildschirmrand des Lesegerätes die sogenannte ComfortLight-Technologie verbaut: Fünf gleichmäßig verteilte LEDs sorgen für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Displays. Das Licht hat einen leichten Blaustich und lässt sich bei Bedarf über den bereits erwähnten "Lichtschalter" aktivieren. Über eine Leiste am unteren Touchscreen-Bereich lässt sich die Lichtintensität stufenlos einstellen. Sie ist immer dann zu sehen, wenn die Beleuchtung aktiviert ist - wahlweise kann sie über das Haupt-Einstellungs-Menü -> Beleuchtung -> Leuchtanzeige schwarz oder durchsichtig dargestellt werden.
Die Helligkeit der LEDs ist bei voller Leistung ausgesprochen hoch, so dass E-Books auch in vollkommener Dunkelheit gelesen werden können. Dies fordert jedoch auch den Akku: Ist sowohl das Licht als auch WLAN aktiviert, purzelt der Akkustand quasi beim Zusehen gen Null. Wird das Licht jedoch nur bei Bedarf angeschaltet und das WLAN deaktiviert, reicht die Batterie für einige Wochen Lesespass. Positiv: Geht der Kobo glo ins Standby, schaltet sich auch das Licht automatisch aus.
Die Oberfläche des Touchscreens fühlt sich leicht rau an und erinnert dadurch noch mehr an die Struktur von Papier. Auch reagiert der Touchscreen zuverlässig und schnell auf Eingaben was zum einen an der verwendeten Infrarot-Technik liegt, bei der die Touch-Sensoren nah an der Oberfläche positioniert sind, zum anderen auch durch den etwas schnelleren Prozessor resultiert. Statt eines 800 MHz getakteten Modells, wie er beispielsweise beim Amazon Kindle Touch, beim Kobo Touch und bei Sonys eReadern verwendet wird, hat der Kobo glo ein 1-GHz-Prozessor an Bord. Dieser ermöglicht auch ein recht flüssiges Surfen im integrierten Web-Browser - ein Szenario, das nicht jeder E-Book-Reader meistert.
Kobo glo bietet sehr gute Textanpassung und kleinere Extras
Viele Anpassungen ermöglichen individuelle Text-Darstellung
Bild: teltarif.de
Der Kobo glo bietet dem Nutzer verschiedene Einstellungsmöglichkeiten an, die das Lesen noch bequemer machen. So ist nicht nur die Veränderung der Schriftart, Schriftgröße sowie des Zeilenabstandes möglich, unter "Erweitert" kann auch die Stärke und Schärfe der Schrift angepasst werden.
Im Buch selbst eröffnen sich dem Nutzer weitere Zusatzfunktionen: So lassen sich mit einem längeren Klick auf ein Wort oder eine Sequenz Markierungen setzen, Wörter übersetzen oder Notizen erstellen. Leider gestaltet sich die Verwaltung der Notizen direkt auf dem Reader etwas schwierig, da eine entsprechende Übersicht fehlt. Der Lesestatus oder Lieblingsstellen im E-Book können auf Facebook gepostet und mit anderen Nutzern diskutiert werden. Zudem lassen sich mithilfe von Reading Life Lesestatistiken erstellen und der Leser erhält Auszeichnungen, wenn er Bücher zu Ende gelesen, Markierungen gesetzt oder die digitale Bibliothek eingerichtet haben.
Kobo bietet neben seinen E-Book-Readern auch Lese-Apps für Smartphones und Tablets an. Wie beim Amazon-Prinzip lassen sich Lesezeichen und -fortschritte zwischen den Medien synchronisieren. Dies funktionierte im Test allerdings nur beim eigentlichen Text. Markierungen und Notizen ließen sich nicht übertragen. Zu den weiteren Extras gehören mit Schach und Sodoku zwei kleine Spiele, ein Sketchpad sowie der besagte Web-Browser.
Test-Fazit des Kobo glo: Nach Eingewöhnungsphase absolut empfehlenswert
Mit dem Kobo glo hat der kanadisch-japanische E-Book-Reader-Hersteller ein gutes Lesegerät auf den Markt gebracht. Die Highlights liegen hier vor allem in dem beleuchtetem Display, den sehr individuellen Anpassungsmöglichkeiten des Textes sowie der Offenheit der Formate. Der schnell reagierende Touchscreen und der flotte Prozessor erlauben sogar das Surfen im Internet. Auch bietet der Kobo glo mit Reading Life die bereits bekannte Social-Media-Anbindung und erlaubt somit gemeinschaftliches Lesen.
Lediglich die Menüführung ist bei der ersten Nutzung etwas gewöhnungsbedürftig, da Kobo beim neuen Lesegerät vollkommen auf die Touch-Bedienung setzt. Der Nutzer braucht daher einige Zeit, bis er weiß, wo alle Befehle, Einstellungen und Zusatzfunktionen versteckt sind. Weitere aktuelle Lesegeräte und deren Tests finden Sie auf unserer E-Book-Reader-Übersicht.