Ming-Chi Kuo's Vorhersagen zum iPhone 8
Der KGI-Securities-Analyst Ming-Chi Kuo genießt ein sehr hohes Ansehen, wenn er sich zu Strategien und kommenden Produkten von Apple äußert. Seine Vorhersagen gehören mit zu den akkuratesten Prophezeiungen, weswegen bei seinen jüngsten Anmerkungen zu Apples neuen Smartphones sehr viele genau hinschauen.
Schon länger wird vermutet, dass Apple anlässlich des 10-jährigen Jubiläums dieses Jahr eine Sonderedition des iPhone vorstellen könnte. Zuletzt haben sich die Bezeichnungen iPhone Edition und iPhone 8 durchgesetzt. Von drei Modellen ist die Rede gewesen und diese führt auch Ming-Chi Kuo an.
Dabei belässt es der Analyst allerdings nicht und gibt seine Eindrücke [Link entfernt] , Meinungen und Wissen zu weiteren Punkten preis. Insgesamt lässt sich damit ein relativ gutes Bild zeichnen von dem, was Apple mit der Jubiläumsgeneration seines Smartphones vor hat.
1: Drei neue Modelle
Seit dem iPhone 6 fährt Apple die Strategie der zwei Modelle, die sich bis auf ganz kleine Details gleichen, aber verschiedene Zielgruppen ansprechen sollen. Das kleine und das große iPhone, letzteres mit dem Zusatz Plus. Das iPhone 7s und iPhone 7s Plus markieren dabei das übliche S-Upgrade zum Vorgänger. Das heißt: Gleiches Design und punktuell bessere Hardware.
Wirklich neu in dem Trio ist das iPhone 8 nicht, immerhin ist es schon länger in der Gerüchteküche bekannt. Dieses Modell wird jedoch mit einem komplett neuen Design und einem OLED-Display aufwarten und sich damit deutlich von den beiden anderen Modellen unterscheiden. In den einfachen iPhone-Modellen kommt weiterhin ein LC-Display zum Einsatz.
2: iPhone 8 bekommt ein Vollbild-Design
Schon seit längerem sieht sich Apple der Kritik gegenüber, dass das iPhone ein sehr schlechtes Display-Body-Verhältnis besitzt. Die Konkurrenz kann viel mehr Displayfläche bei gleicher Größe unterbringen. Gerade der Vergleich iPhone 7 Plus und Xiaomi Mi Mix zeigt das auf beeindruckende Weise. Das Xiaomi-Smartphone ist einen Hauch kleiner in seinen Ausmaßen, beherbergt aber trotzdem ein fast 1 Zoll größeres Display.
Mit dem iPhone 8 wird sich das ändern, denn laut Ming-Chi Kuo und früheren Gerüchten wird das Apple-Smartphone ein Vollbild-Design erhalten, dessen Display-Body-Verhältnis die gesamte Konkurrenz überflügeln soll. Selbst das Xiaomi Mi Mix kann da angeblich nicht mehr mithalten. Designer Martin Hayek hat passend dazu erst kürzlich ein neues 3D-gerendertes Bild des möglichen iPhone 8 und seinem Vollbild-Design veröffentlicht
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So stellt sich Designer Martin Hajek das kommende iPhone 8 vor
Bild: Martin Hajek
3: Digitale Home-Taste für das iPhone 8
Da ein solches Design auch Kompromisse anderer Art erfordert, dürfte klar sein. Daher wird das iPhone 8 keine physische Home-Taste mehr besitzen, sondern komplett über das Display bedient. Leider bringt das eine andere Einschränkung mit sich: Einen Fingerabdrucksensor wird es nicht mehr auf der Vorderseite geben, was eine andere Quelle bekräftigt. Angeblich soll das iPhone 8 komplett ohne den biometrischen Sensor auskommen. Ähnlich wie bei dem Samsung Galaxy Note 8 soll die noch zu unausgereifte Technologie zum Erkennen von Fingerabdrücken über das Display selbst Schuld daran haben.
Laut den Informationen von Ming-Chi Kuo kommen größere technische Schwierigkeiten hinzu sowie nicht zufriedenstellende Ergebnisse bei der Erkennungsrate. Daher geht Kuo davon aus, dass es keine Produktionsverzögerung geben wird, die einen Start noch weiter zurück werfen würde.
4: 3D-Sensing
Dieser Punkt wird sich auf die Frontkamera auswirken, denn mit Hilfe des 3D-Sensing soll das Erkennen von Gesichtern für Selfies verbessert werden. Auf diesem Wege will Apple deutlich bessere Selfies mit dem iPhone 8 ermöglichen.
5: RAM
Bei der RAM-Ausstattung wird es keine Überraschungen geben, da bleibt gewissermaßen alles beim Alten. So werden das iPhone 7s Plus als auch das iPhone 8 jeweils 3 GB RAM erhalten, während das kleinere iPhone 7s bei 2 GB RAM bleibt. Der Unterschied wird nicht nur aufgrund der höheren Pixel im Display genannt, sondern wegen der Kamera. Die beiden großen Modelle besitzen eine Dual-Kamera und das kleine iPhone 7s weiterhin nur eine Single-Kamera. Der größere RAM wird daher auf die benötigte Hardware-Power durch die zwei Sensoren zurückgeführt.
6: Mehr Speicher
Ist das iPhone 7 (Plus) derzeit in den Speicherkonfigurationen von 32, 128 und 256 GB zu haben, wird das iPhone 7s, iPhone 7s Plus und das iPhone 8 nur in den Speichergrößen 64 und 256 GB verkauft werden. Eine Zwischengröße soll es nicht mehr geben.
7: Lightning-Anschluss bleibt
Entgegen anderer Gerüchte, Apple würde seinen Anschluss am nächsten iPhone überarbeiten, bleibt laut Ming-Chi Kuo der Lightning-Anschluss bis auf weiteres erhalten. Einzige Neuerung ist, dass die Buchse kompatibel zu den USB-Typ-C-Stromstärken zum Aufladen ist.
8: Weniger Farben
Ob tatsächlich so bedeutend oder nicht ist Nebensache, aber die nächste iPhone-Generation soll in weniger Farben vorgestellt werden. Apple will damit dem Boutique-Charakter stärker gerecht werden. Das schließt Sondereditionen wie "Product (Red)" nicht komplett aus. Zumindest wären damit lediglich zwei Farben, Weiß/Silber und Schwarz, sehr wahrscheinlich.
9: Spätere und limitierte Verfügbarkeit des iPhone 8
Wenig verwunderlich wird sein, dass das iPhone 8 aufgrund seiner speziellen Konstruktion und Designs nur in limitierter Auflage erscheinen wird. Ming-Chi Kuo geht zudem davon aus, dass der Verkauf für das Jubiläums-Modell später stattfindet, was für sich genommen auch keine neue Information mehr ist. Wann genau und wie groß die Auflage des iPhone 8 sein wird, dazu hat Kuo keine Angaben gemacht. Letzten Gerüchten zufolge könnte Apple lediglich 4 Millionen Geräte zum Start in seinen Lagern haben. Selbst zum traditionell starken Weihnachtsgeschäft wird eine sehr geringe Stückzahl vorausgesagt und demzufolge viele bis ins neue Jahr wartende Käufer.
10: Verkaufsziel sind mehrere Millionen
Wie die Jahre zuvor, rechnet Apple einmal mehr mit steigenden Verkaufszahlen für seine neuen iPhone-Modelle. Insgesamt 80 bis 85 Millionen iPhones will der Konzern in seinem Fiskaljahr 2017 verkaufen, wobei das vermutlich einem Übersetzungsfehler seitens StreetInsider.com geschuldet sein dürfte. Denn das Geschäftsjahr 2017 von Apple wird gegen Ende September abgeschlossen, sodass vermutlich das Geschäftsjahr 2018 gemeint sein dürfte.
Damit wäre auch die recht gleichmäßige Aufteilung der 80 bis 85 Millionen verkauften iPhones auf LCD- und OLED-Variante erklären. Was wiederum den Schuss zulässt, dass die limitierte Auflage des iPhone 8 nur auf zu geringe Kapazitäten bei der Produktion zurückzuführen sind und nicht eine generelle Limitierung.
Unterm Strich stellt das iPhone 8, sofern es dieses Jahr tatsächlich wie vermutet vorgestellt wird, die radikalste Änderung am Design dar. In unserer Bilderstrecke 10 Jahre iPhone können Sie das Kult-Smartphone noch einmal Revue passieren lassen.