LCD: Entweder ohne Licht oder aus jedem Blickwinkel lesbar
Lange vorherrschend bei Handy-Displays waren die farbigen Liquid Crystal Displays (Flüssigkristall-Display), bekannt unter der Abkürzung LCD, mit TFT-Matrix zur Ansteuerung der Pixel. LCDs haben zunächst einige Vorteile: (inzwischen) kräftige Farben und schnelle Reaktionszeiten, kompakte Bauform und eine lange Lebensdauer, die meist nur durch die Alterung des Backlights begrenzt ist.
Auf der anderen Seite haben LCDs aber auch einige entscheidende Nachteile. Ohne Strom bei ausgeschalteter Hintergrundbeleuchtung sind sie (fast) nicht mehr lesbar. Starkes Umgebungslicht kann zudem durch Reflexionen auf dem Display den angezeigten Inhalt unlesbar machen; dieses kann manchmal durch Verstärkung der Hintergrundbeleuchtung auf Kosten eines höheren Energieverbrauchs ausgeglichen werden. Farbe, Helligkeit und Kontrast variieren mehr oder weniger mit dem Blickwinkel. Je geringer diese Blickwinkelabhängigkeit, desto höher ist für gewöhnlich der Energieverbrauch. Zudem gelingt die Verteilung des Hintergrundlichts auf die Anzeigefläche gemeinhin nicht ganz gleichmäßig.
Warum braucht ein LCD eine Hintergrundbeleuchtung?
Die Abkürzung LCD steht für "Liquid Crystal Display"
Bild: teltarif.de
Die Notwendigkeit der Hintergrundbeleuchtung hängt mit der Reflektivität der
LCDs zusammen. Dieser ist bei Farbdisplays konstruktionsbedingt sehr gering, es
wird also kaum natürliches Licht, das in das Display einfällt, auch wieder zurückgeworfen. Das liegt zum einen an den verwendeten Farbfolien, durch die das
Licht beim Ein- und Austritt fallen muss und zum anderen an der Polarisation
der Filter. Das Licht wird in der Flüssigkeit des LCDs um 90 Grad
gedreht. Damit aber diese Drehung einen Effekt hat, muss von den
zwei Schwingungsrichtungen des Lichts (horizontal bzw. vertikal) eine
unterdrückt werden. Dann schwingt das einfallende Licht
im Gleichtakt. Allerdings gehen so 50 Prozent des Lichts
verloren. Im Ruhezustand ist das Display durchsichtig,
daher spricht man vom Normally-White-Mode. Dieser ist der überwiegend
verwendete Modus, möglich ist aber auch die umgekehrte Variante
Normally-Black-Mode.
Schwarz-Weiß-Displays haben zumeist eine deutlich höhere Reflektivität, sodass diese auch bei ausgeschaltetem Hintergrundlicht und "normalem" Umgebungslicht lesbar sein können. Entsprechende Handys sind aber heutzutage fast nicht mehr zu finden.
Super-LCD: Weiterentwicklung der bewährten Technologie
Die Weiterentwicklung nennt sich Super-LCD (S-LCD). Hier bügeln die Hersteller einige Schwachstellen aus. So entfällt zum Beispiel die Luftschicht zwischen Displayglas und der Anzeigeschicht. Das reduziert unter anderem die Reflexionen des Umgebungslichts.
Unsere Ratgeber zu Display-Technologien
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