Tablet-Test

HP Touchpad im Test: Das Tablet auf dem Abstellgleis

Das Tablet mit dem Palm-Betriebssystem webOS hat noch Probleme
Von Steffen Herget

Das HP Touchpad ist zwar seit wenigen Wochen in Deutschland erhältlich, die Zukunft des Tablets steht jedoch unter keinem guten Stern. Der Hersteller HP hat sich dazu entschlossen, das von Palm erworbene Betriebssystem webOS und damit auch die neue Geräte-Generation - bestehend aus dem Touchpad und den beiden Smartphones Veer und Pre3 - loswerden zu wollen. Neue Versionen des Tablets wird es daher wohl ebenso wenig geben wie regelmäßige Software-Updates. Das ist schade, denn in unserem Test konnte das HP Touchpad durchaus eine Menge Punkte sammeln und sein Potenzial unterstreichen.

HP Touchpad 32GB

HP Touchpad im Test HP Touchpad im Test
Bild: teltarif.de
Das HP Touchpad besitzt wie das Apple iPad 2 einen Touchscreen mit einer Diagonalen von 9,7 Zoll und einer Auflösung von 1 024 mal 768 Pixel. Der Bildschirm bietet satte Farben und gute Kontraste, die Blickwinkelstabilität kommt nahe an den hohen Standard des Apple-Tablets heran. Beim Material hält das HP-Tablet dem Apple-Pendant allerdings nicht stand. Das Touchpad steckt in einem glänzenden Kunststoff-Gehäuse, das sehr anfällig für Fingerabdrücke ist, wie unser Hands-On bereits zeigte. Auch Kratzer dürften bei längerer Nutzung nicht ausbleiben. Eine Kamera hat das Tablet ebenso wenig zu bieten wie ein UMTS-Modul, mit einem Dual-Core-Prozessor mit 1,2 GHz Taktfrequenz von Qualcomm aber einen starken Prozessor und wahlweise 16 oder 32 GB Speicherplatz. Das Tablet ist deutlich dicker und schwerer als das iPad 2 und wirkt eher wie eine Antwort auf das erste iPad. Das ist allerdings zum Teil dem kabellosen Ladegerät und der notwendigen Ladespule geschuldet. Aufladen über USB-Kabel ist allerdings auch möglich. Die Verarbeitung ist gelungen, alles sitzt fest und lässt sich gut bedienen, Spaltmaße sind Fehlanzeige.

webOS ist gut, aber noch Beta

Dicker und schwerer als das iPad 2 Dicker und schwerer als das iPad 2
Bild: teltarif.de
Einmal eingeschaltet, grüßt der blaue Hintergrund von webOS den Nutzer. Wie sich bereits im ersten Eindruck zeigte, hat das Betriebssystem viele gute Ansaätze zu bieten, das Bedienkonzept stellt an einigen Stellen die Konkurrenz in den Schatten. Die Benachrichtigungen etwa sind sehr gut gelöst und kaum störend. Neue E-Mails lassen sich direkt mit Absender und Titel anzeigen, anstehende Termine ebenso. Das Multitasking funktioniert nach kurzer Eingewöhnung sehr intuitiv und zuverlässig.

Ein Glanzstück des HP Touchpad ist die virtuelle Tastatur. Sie verfügt über eine separate Zahlenreihe und die Möglichkeit, vier verschiedene Größen einzustellen. Auf dem schnell und präzise reagierenden Touchscreen lassen sich so flott und zuverlässig auch längere Texte tippen. Der Browser kann ebenfalls überzeugen, Flash ist kein Problem, das Scrollen und Zoomen geht ähnlich flüssig wie auf dem iPad. Webseiten werden zudem nicht in der meist für kleine Smartphone-Displays optimierten Mobilversion angezeigt, sondern in der vom PC gewohnten Optik. Die Integration von Social Networks wie etwa Facebook ist zudem sehr gelungen, Fotoalben werden in der Bilder-Anwendung schön zusammengefasst und mitsamt Kommentaren angezeigt.

Die Schnellstartleiste des HP Touchpad Die Schnellstartleiste des HP Touchpad
Bild: teltarif.de
Ungewohnt ist allerdings, dass das HP Touchpad keine Möglichkeit bietet, von Android bekannte Widgets auf dem Desktop zu platzieren. So gibt es keine Möglichkeit, ohne den Start einer Anwendung bereits Informationen zu erhalten, etwa bei einem Wetter-Widget. Auch Icons lassen sich auf dem Desktop nicht platzieren, lediglich die Schnellstartleiste am unteren Rand hält einige Plätze für die am häufigsten genutzten Apps bereit. So muss der Nutzer beim Touchpad fast immer zunächst ins Menü wechseln, dort in den gewünschten Bereich navigieren und dann die App starten. Das ist umständlicher als bei anderen Systemen.

Erfahren Sie auf der zweiten Seite, wie es um die vorinstallierten und neuen Apps bestellt ist und wie sich der Akku und die Multimedia-Leistung des Touchpad schlagen.

Weitere aktuelle Testberichte

Mehr zum Thema WebOS