Test

Self-Checkout: Zwei Supermarktketten im Test

In immer mehr Geschäften kann man seinen Einkauf per Self-Checkout auch ohne Kassierer bezahlen. Dabei setzen die großen Handels­ketten auf verschie­dene Systeme, im Test konnte ein Anbieter beson­ders über­zeugen.
Von Björn König

Anstehen an der Kasse ist in vielerlei Hinsicht ein Ärgernis. Vor allem bindet es Personal, das den Super­markt­ketten an anderer Stelle fehlt. Und Kunden mögen es eben­falls nicht, das Ziel ist die Filiale möglichst zügig wieder zu verlassen. Tatsäch­lich ist der Einkauf schneller erle­digt, wenn Kunden ihre Ware selbst scannen und bezahlen. Aller­dings gilt das nicht immer, wie sich in unserem Test bei zwei großen Handels­ketten zeigte.

Markt­kauf setzt auf "SmartShopper"

Den "SmartShopper" von Marktkauf Rhein-Ruhr fanden wir im Test weniger praktisch Den "SmartShopper" von Marktkauf Rhein-Ruhr fanden wir im Test weniger praktisch
Foto: Björn König
Unter der Vertriebs­linie "Markt­kauf" finden sich bei EDEKA die großen SB-Waren­häuser mit bis zu 12.000 Quadrat­meter. In einer Filiale von Markt­kauf (Edeka Rhein-Ruhr) setzt die Kette das SmartShopper-System ein. Dabei handelt es sich auf den ersten Blick um einen normalen Einkaufs­wagen, der aller­dings mit einigen tech­nischen Zusatz­funk­tionen ausge­stattet ist.

Direkt am Griff des Einkaufs­wagens findet sich ein kabel­gebun­dener Hand­scanner sowie ein Touch-Display. Das Prinzip ist dabei relativ einfach: Nachdem man den Einkauf per Tasten­druck via Bild­schirm startet, muss jedes einzelne Produkt erst über den Barcode eigen­händig gescannt und dann in den Einkaufs­wagen gelegt werden. Gege­benen­falls ist auf dem Display noch die Menge zu ergänzen. Dabei erkennt der Einkaufs­wagen auch das Gewicht. Passt dies nicht zur gescannten Ware, meldet sich das System mit einem Signalton und der Auffor­derung die Ware aus dem Korb zu nehmen bzw. erneut zu scannen. Bei Frisch­gemüse bzw. Back­waren entfällt das Scannen, hier ist per Display jeweils die am Artikel ange­zeigte Waren­nummer einzu­geben.

Verschie­dene Systeme bei REWE Dort­mund

In der von uns getes­teten Filiale von REWE Dort­mund gab es mehrere Optionen, die Ware selbst zu scannen. Die Handels­kette setzt dabei nicht auf "smarte" Einkaufs­wagen, sondern auf Hand­scanner, die man direkt am Eingang ausleihen kann. Alter­nativ lässt sich das Smart­phone mit der REWE-App und einem hinter­legten Benut­zer­konto sowie aktiver Mobil­funk­ver­bin­dung bzw. dem kosten­losen WLAN in der Filiale verwenden. Handscanner im REWE Handscanner im REWE
Bild: teltarif.de / Thomas Michel
Auch hier ist dann wieder jedes einzelne Produkt über den EAN-Code einzu­scannen. Das funk­tio­nierte in der Praxis ähnlich wie bei Markt­kauf und verur­sachte eben­falls keine auffäl­ligen Probleme. Deut­lich unter­schied­lich war aber letzt­end­lich der Bezahl­vor­gang zum Abschluss. Während bei Markt­kauf trotzdem immer noch ein Mitar­beiter an der "SmartShopper"-Kasse stand, bei dem wir den Einkauf mit dem Hand­scanner bestä­tigen mussten, entfiel dies bei REWE Dort­mund voll­ständig.

Klarer Gewinner

Das System von REWE Dort­mund ist in der Praxis klarer Gewinner. Hier war der Einkauf deut­lich schneller und auch der abschlie­ßende Kassier­vor­gang verlief reibungslos. In seltenen Fällen kommt es jedoch trotzdem zu Fehlern oder Problemen, die dann ein Mitar­beiter über­prüfen muss. Zudem folgen gele­gent­lich Stich­proben, bei denen die Ware im Einkaufs­wagen mit dem Kassenbon abge­gli­chen wird, um Dieb­stähle zu vermeiden.

Bei beiden Handels­ketten war der EAN-Code auf dem Kassenbon übri­gens gleich­zeitig auch der "Schlüssel", um die Filiale wieder zu verlassen. Denn nur nach abge­schlos­senem Bezahl­vor­gang öffnet sich die Schranke des Kassen­bereichs. Diese Maßnahme soll eben­falls vor Laden­dieben schützen, zusätz­liche Sicher­heits­maß­nahmen gab es an den von uns getes­teten Einkaufs­wagen nicht.

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