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Articly: Zeitung zum Hören im Kurztest

Die gedruckte Tages­zei­tung auf dem Früh­stücks­tisch wird immer seltener. Neben der elek­tro­nischen Alter­native via Tablet kann man Zeitungs­artikel mit Articly auch hören. Das lohnt sich aber nicht immer, wie unser Test zeigte.
Von Björn König

Klas­sische Zeitungs­abos sind auf dem Rückzug, Artikel kommen heute in der Regel per App direkt auf das eigene Smart­phone oder Tablet. Doch es gibt noch eine weitere Alter­native für Zeitungs­leser, die unter­wegs stets aktuell infor­miert werden möchten. "Articly" bietet gespro­chene Versionen einer Auswahl von Zeitungs­arti­keln an. Das Angebot gibt es im Abo. Doch kann Articly inhalt­lich mit den gedruckten Vari­anten mithalten? Wir haben uns davon einen Eindruck verschafft.

Prinzip von Hörbü­chern

Im Grund­satz funk­tio­niert Articly wie eine Hörbuch-App. Auch hier lassen sich die Audio­ver­sionen bekannter Titel streamen oder down­loaden. Es gibt aber einen wesent­lichen Unter­schied: Bei Articly ist die Auswahl vergleichs­weise einge­schränkt, dafür lassen sich Inhalte zum monat­lichen Fest­preis "unli­mited" streamen. Im Monatsabo fallen hierfür 8,99 Euro an, im Jahresabo zahlt man hingegen 69,99 Euro. Articly bietet Zeitungsartikel im Hörbuchformat an Articly bietet Zeitungsartikel im Hörbuchformat an
Screenshot: Björn König
Wer sich zunächst einen Über­blick zum Angebot verschaffen will, hat die Option zu einem kosten­freien Probeabo, welches bei Nicht­kün­digung auto­matisch in das entspre­chend gewählte kosten­pflich­tige Abomo­dell über­geht. Preis­lich liegt Articly unter anderen Aggre­gatoren wie beispiels­weise Readly, welche jedoch nicht nur einzelne Artikel, sondern den voll­umfäng­lichen Zugriff auf eine große Auswahl von Zeitungen und Maga­zine bieten.

Inhalte

Das Angebot umfasst insbe­son­dere bekannte über­regio­nale Publi­kationen wie WELT, Handels­blatt, The European, Wirt­schafts­woche und Focus. Mit dabei sind aber auch regio­nale Produkte wie die Berliner Zeitung. In der Auswahl finden sich außerdem inter­natio­nale Titel wie die New York Times und die Washington Post. Neben der Direkt­suche nach Titeln ist auch eine Suche nach spezi­fischen Kate­gorien möglich.

Je nach Auswahl haben die vorge­lesenen Artikel einen Zeit­umfang von vier bis 15 Minuten, die Auswahl scheint nach unserem Eindruck jedoch noch über­schaubar. So ist es mit Articly nicht möglich, eine ganze Zeitung "am Stück" durch­zuhören. Insge­samt finden sich im Katalog redak­tio­nell ausge­wählte High­lights, viele Inhalte sind jedoch schon nach relativ kurzer Zeit durch­gehört.

Lohnt sich die App?

Gemessen am Preis-Leis­tungs-Verhältnis halten wir Articly zumin­dest im Moment noch für keine voll­wer­tige Lösung, um die Tages­zei­tung zu ersetzen. Im Test fanden wir durchaus einige inter­essante Artikel, doch insge­samt bieten Leseapps wie Readly hier für einen geringen Aufpreis deut­lich mehr Inhalte. Zudem eignet sich Articly eben­falls nicht, um längere Zeit Artikel am Stück durch­zuhören.

Ein weiterer Aspekt ist das Thema Aktua­lität. Hier hatten wir den Eindruck, dass Inhalte nicht mehr­mals am Tag aktua­lisiert werden. Wer also immer auf dem neuesten Stand bleiben will, kommt eher nicht um die klas­sischen Apps oder die Website der Zeitungen selbst bzw. Aggre­gatoren wie Readly herum. Dennoch, die Idee von Articly ist prin­zipiell inter­essant, sofern das Angebot und Updates noch nach­gelie­fert werden.

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