Überraschend gut: Das 10-Euro-DAB+-Radio von Lidl im Test
Mit einem absoluten Preisbrecher geht der Discounter Lidl auf Kundenfang: ein DAB+-Radio für 9,99 Euro, das es nach wie vor ausschließlich online zu kaufen gibt (Achtung, Lidl berechnet noch 5,95 Euro Versandkosten). Wir haben dieses Modell - eines der günstigsten bisher verkauften Digitalradios - bestellt und getestet.
Schon beim Auspacken waren wir mehrfach überrascht. Zum einen, weil das Radio viel kleiner ist, als es in Abbildungen den Anschein hatte. Es misst gerade einmal 13,5 mal 8,4 mal 3,8 cm und passt damit sogar in größere Jackentaschen. Es eignet sich also perfekt als Reiseradio. Zum anderen, weil Lidl sowohl ein Ladekabel als auch einen Satz Batterien mitliefert. Beides alleine kostet im Handel oft schon so viel wie das Radio selbst. Das Gehäuse des Digitalradios ist außerdem weit robuster, als wir es bei diesem Preis erwartet hatten.
Leicht überdurchschnittlicher Empfang bei DAB+ und UKW
Frontansicht des Silvercrest SDR 1.5 B1
Foto: Michael Fuhr/teltarif.de
Wir haben an unserem Testort im westlichen Rhein-Main-Gebiet das Radio gestartet. Es führt einen Suchlauf durch und fand über 100 Stationen. Indikator für die Empfangsleistung ist hier der Empfang weiter entfernter Bouquets aus Baden-Württemberg und Bayern. Es gibt zahlreiche Modelle, die diese Ensembles gar nicht empfangen, aber auch welche, die sie problemlos abspielen. Das Silvercrest-Modell fand alle vier an unserem Testort infrage kommenden Pakete aus den beiden Bundesländern. Abspielen konnte das Radio aber nur die Programme aus dem Privatradio-Ensemble Baden-Württemberg (Kanal 11B). Der Empfang der Ortssender aus Hessen und Rheinland-Pfalz sowie der beiden bundesweiten Bouquets war natürlich dank des nur 2 km entfernten Senders Mainz-Kastel überhaupt kein Problem.
Das zweizeilige Text-Display zeigt Informationen zum Programm an wie den gerade gespielten Album-Titel. Im UKW-Bereich ist das kleine Lidl-Radio auch leicht überdurchschnittlich. Programme aus Bayern und Baden-Württemberg sind mit ein wenig Spielerei mit der Antenne störungsfrei und sogar mit RDS-Anzeige zu hören.
Klang akzeptabel
Seitenansicht des Frontansicht des Silvercrest SDR 1.5 B1 mit Kopfhörerausgang und 5 Volt-Stromanschluss
Foto: Michael Fuhr/teltarif.de
Was den Klang angeht, hatten wir bei einem Radio zu diesem Preis überhaupt keine Erwartungen. Aber auch hier wurden wir positiv überrascht. Das Silvercrest-Radio gibt die Radiostationen klar und voluminös wieder, freilich ohne Bässe, aber das ist bei dieser Modellgröße auch nicht zu erwarten. Wir hatten bereits zahlreiche Radios in der Hand, die weit teurer waren und deren Klang weit schlechter war.
Das kleine Radio lässt sich mit Batterien (AA) oder per USB-Netzteil (Stecker-Adapter nötig) betreiben. Im Batteriebetrieb können auch handelsübliche Akkus verwendet werden.
Die Bedienung des Gerätes ist über die acht Tasten am Gerät recht einfach. Teilweise gibt es eine Doppelbelegung, durch längeren Tastendruck gelangt man etwa ins Untermenü für die Weckfunktion und den Sleep-Timer sowie in die Senderspeicher. Bis zu 30 Programme können sowohl auf UKW als auch DAB+ abgespeichert werden.
Auch wenn das Radio nur einen eingebauten Lautsprecher hat, kann es über den Kopfhörerausgang auch als echtes Stereo-Gerät genutzt werden und mit entsprechendem Kabel (AUX-out auf Cinch) auch als DAB+-Adapter an älteren Stereo-Anlagen betrieben werden.
Das Fazit
Das Radio ist ideal für Einsteiger geeignet, die bisher kein DAB+-Radio besitzen und die Programmvielfalt im Digitalradio ausprobieren wollen. Empfang und Klang sind besser, als wir es erwartet hatten. Es ist ein zweckmäßiges Modell ohne viel "Schnickschnack" und praktisch in vielen Lebenslagen, etwa als Radio im Bad, in der Küche, am Arbeitsplatz oder eben auf Reisen. Zu diesem Hammerpreis können wir eine klare Kaufempfehlung abgeben.
Unter dem Slogan "Deutschlands Country Radio" ist im Juli 2023 das private Format "The Wolf" gestartet. Jetzt plant der Veranstalter eine Expansion im Digitalradio DAB+.