Handy-Verbot

USA: Handytelefonate im Flugzeug bleiben verboten

Nachdem die FCC selbst vor einigen Jahren eine Lockerung des Telefonieverbots im Flugzeug ins Spiel gebracht hat, wendet sie sich nun gegen eine entsprechende Änderung.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Eine Maschine der US-Fluglinie United Airlines Eine Maschine der US-Fluglinie United Airlines
Bild: dpa
Die jahre­langen Über­legungen, in US-Flug­zeugen Tele­fonge­spräche zuzu­lassen, stehen vor dem Aus. Die Telekom-Aufsicht FCC schlug unter ihrem neuen Chef Ajit Pai vor, das Verfahren für die Locke­rung der Regeln fallen­zulassen. Den Plan "dauer­haft vom Tisch zu nehmen, wird ein Sieg für Ameri­kaner quer durch das Land sein, die wie ich einen Moment der Ruhe in 30 000 Fuß Höhe schätzen", erklärte Pai. Die FCC muss zwar noch über den Vorschlag abstimmen. Mit den aktu­ellen Mehr­heits­verhält­nissen und der Einstel­lung von Pai sieht der Ausgang dieser Abstim­mung aber eindeutig aus.

Die Aufsichts­behörde hatte 2013 eine Locke­rung des Tele­fonier-Verbots in Flug­zeugen ins Gespräch gebracht. Sie stellte damals unter Pais Vorgänger Tom Wheeler fest, die Einschrän­kungen seien tech­nisch nicht gerecht­fertigt und rief die Indus­trie und die Öffent­lich­keit zu Stel­lung­nahmen auf. Dabei wurde oft auch die Sorge geäu­ßert, in den Flug­zeug­kabinen könne es noch viel lauter werden, wenn Leute tele­fonieren dürften.

Plötz­liche Kehrt­wende

Eine Maschine der US-Fluglinie United Airlines Eine Maschine der US-Fluglinie United Airlines
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Seit Pai Anfang des Jahres den FCC-Vorsitz über­nahm, wurden bereits zu Zeiten Whee­lers verab­schie­dete strikte Rege­lungen zur Netz­neutra­lität zurück­gedreht.

Vermut­lich hat diese Kehrt­wende in Sachen Handy­tele­fonate im Flug­zeug auch mit dem Laptop-Verbot zu tun, das für bestimmte Flug­routen ausge­spro­chen wurde. Alle elek­troni­schen Geräte, die größer als ein tradi­tionelles Handy oder ein Smart­phone seien, dürfen bei Flügen von einigen Zielen aus in die USA und nach Groß­britan­nien nicht mehr im Hand­gepäck mit an Bord genommen werden. Betroffen sind unter anderem Flüge von Turkish Airlines, Etihad Airways aus den Verei­nigten Arabi­schen Emiraten, Royal Jorda­nian Airlines und Saudi Arabian Airlines. US-Gesell­schaften oder Airlines aus Deutsch­land fallen derzeit nicht unter diese Einschrän­kungen.

Hier­zulande ist eher eine gegen­läufige Entwick­lung zu beob­achten - so baut etwa die deut­sche Luft­hansa ihr WLAN-Angebot für die Inter­netnut­zung per Laptop oder Tablet im Flug­zeug aus.

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