25 000 Dollar Strafe für Google nach WLAN-Mitschnitt
Auch übertragene Daten in WLAN-Netzen wurden aufgezeichnet: Streetview-Autos von Google bei der Arbeit
Foto: dpa
Google kommt in den US-Ermittlungen zum
Mitschnitt von Informationen aus WLAN-Netzen durch
seine Kameraautos mit einer Strafe von 25 000 Dollar davon. Auch
diese Strafzahlung verhängte die Telekommunikationsbehörde FCC nicht
wegen der Aufzeichnung der Informationen selbst, sondern weil Google
die Ermittlungen behindert habe. Google betonte stets, die
Informationen aus den WLAN-Stationen seien durch einen
Software-Fehler versehentlich abgefangen und nie verwendet worden. Es
gab Ermittlungen in vielen Ländern, die für den Internet-Konzern
bislang eher glimpflich ausgingen.
Auch übertragene Daten in WLAN-Netzen wurden aufgezeichnet: Streetview-Autos von Google bei der Arbeit
Foto: dpa
Die Kameraautos, die Aufnahmen für den Google-Straßenatlas
Streetview machten, registrierten auch die Position von
WLAN-Stationen, um später den Google-Anwendern eine genauere Ortung
zu ermöglichen. Dabei fing die Software allerdings auch
unverschlüsselte Informationen aus diesen Netzen selbst ab. Google
sprach zunächst von Datensplittern, bei einer ausführlichen Prüfung
wurden aber teilweise auch E-Mails und andere Inhalte in den
gespeicherten Daten gefunden.
Entwickler verweigerte die Aussage
Die Ermittlungen der FCC liefen bereits seit 2010, nachdem die Panne durch Nachfragen deutscher Datenschützer bekanntgeworden war. Am Ende entlastete die Behörde Google - weil es in den USA keinen Präzedenzfall gebe, den entsprechenden Artikel zum Abhörverbot auf WLAN anzuwenden. Zugleich betonte die FCC, dass wichtige Fragen offen geblieben seien, weil ein Google-Mitarbeiter die Aussage verweigert habe. Der Entwickler der Software-Teils, der die WLAN-Informationen mitgeschnitten hatte, machte von seinem Recht Gebrauch, sich nicht selbst zu belasten.
Zugleich bemängelte die FCC (Federal Communications Commission), Google habe anfangs zu wenige Informationen herausgerückt. Deshalb wurde die Strafe von 25 000 Dollar verhängt. Google wies die Kritik zurück: "Wie die FCC anmerkt, haben wir den Regulierern alle Unterlagen zur Verfügung gestellt, die sie brauchten, um ihre Ermittlungen abzuschließen und sie haben keinen Gesetzesverstoß festgestellt." Das Unternehmen sei mit der FCC-Einschätzung seiner Kooperationsbereitschaft nicht einverstanden.