Illegale Street-View-Daten: Google hat nicht alles gelöscht
Illegale Street-View-Daten
Bild: teltarif.de
Bei der Aufklärung des Mitschnitts von
WLAN-Daten durch Street-View-Kamerawagen muss Google das nächste
unangenehme Eingeständnis machen. Der Internet-Konzern stellte fest,
dass ein Teil der Informationen in elf Ländern entgegen seinen
Zusicherungen nicht gelöscht wurde. Deutschland ist nicht betroffen:
Hierzulande laufen noch Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und
Datenschützern und eine Vernichtung der Daten stand bisher nicht auf
der Tagesordnung.
Illegale Street-View-Daten
Bild: teltarif.de
Die Entdeckung nicht gelöschter Daten kam am gestrigen Freitag mit einem
Brief an den obersten britischen Datenschützer Steve Eckersley ans
Licht. Google habe die Informationen bei der Überprüfung von
Datenträgern gefunden, schrieb der Datenschutzbeauftragte Peter
Fleischer. "Google entschuldigt sich für den Fehler." Das Unternehmen
würde die Daten nun gern löschen. Weitere betroffene Länder sind
Irland, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Norwegen, Schweden,
Finnland, Schweiz, Österreich und Australien.
"Versehen" klingt kaum glaubwürdig
Die Kameraautos, die Aufnahmen für den Google-Straßenatlas Street View machten, fingen von 2008 bis 2010 auch unverschlüsselte Informationen aus WLAN-Netzen auf ihrem Weg ab. Google sprach zunächst von einem Versehen, bei dem nur Datensplitter gespeichert worden seien. Bei einer ausführlichen Prüfung wurden aber teilweise auch E-Mails und andere Inhalte gefunden. Laut Ermittlungen der amerikanischen Telekom-Behörde FCC wurde die Software dafür von einem Google-Mitarbeiter geschrieben. Er habe daraus auch keinen Hehl gemacht, doch ein Projekt-Papier zu den WLAN-Aufzeichnungen sei nicht ordentlich überprüft worden. Google betont, die Daten seien nie kommerziell ausgewertet worden.