Apples Street-View-Alternative: Bilder aus ganz Deutschland
Mit "Look around" hat Apple bei seinem Kartendienst ein Feature eingeführt, das dem bekannten Google Street View sehr ähnlich ist. In Deutschland wurde "Look around" erst vor wenigen Monaten gestartet. Hierzulande nennt sich die Funktion "Umsehen". Sie ist als kleines "Fernglas"-Symbol in der Apple-Karten-App auf dem iPhone, iPad oder Mac zu finden. Startete "Umsehen" im April zunächst mit Bildern aus einigen Städten, so wurde der Dienst in dieser Woche nahezu bundesweit freigeschaltet.
Wie sich bei Stichproben der teltarif.de-Redaktion gezeigt hat, sind beim neuen Apple-Angebot nicht nur Großstädte, sondern auch ländliche Regionen berücksichtigt worden. Selbst Dörfer mit zum Teil weniger als 100 Einwohnern wurden erfasst. Damit hat Apple den Mitbewerber Google überholt. Street View ist zwar schon vor zwölf Jahren gestartet. Nach Protesten - unter anderem von Anwohnern, die um ihre Privatsphäre fürchteten - wurde der weitere Ausbau in Deutschland aber nach nur wenigen Monaten gestoppt.
"Umsehen" in der Stadt Frankfurt am Main
Screenshot: teltarif.de
Wie sich auf den Bildern zeigt, die Apple bei "Umsehen" eingebaut hat, stammt das veröffentlichte Material offenbar größtenteils aus den Jahren 2019 und 2020. Darauf deuten Tankstellenpreise oder auch Plakate hin, die auf den Aufnahmen zu sehen sind. Beim Test mit einem iPhone 12 Pro Max hat sich gezeigt, dass die Benutzung von "Umsehen" in der Karten-App intuitiv möglich ist. Das "Wandern" oder "Fahren" durch die Straßen funktioniert fast flüssiger als bei Google Street View.
Datenschützer einverstanden
Das für Apple in Deutschland zuständige Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht informiert auf seiner Webseite ausführlich über die Umsetzung der Umsehen-Funktion für Apple Maps. Das von Apple vorgestellte Konzept sei schlüssig, und es gebe keinen Anlass für aufsichtliche Maßnahmen. Dabei sei insbesondere die Methodik aufgezeigt worden, die sicherstelle, dass Gesichter und KFZ-Kennzeichen unkenntlich gemacht werden.
Apple berücksichtigt auch ländliche Regionen
Screenshot: teltarif.de
Das Amt zeigt außerdem auf, wie betroffene Personen an Apple herantreten können, um der Verarbeitung personenbezogener Daten zu widersprechen. Dabei sei es unerheblich, ob die Bilder bereits für "Umsehen" genutzt werden und wann die Aufnahmen entstanden sind. Der Widerspruch sei jederzeit möglich.
Meistgenutzte kostenlose Karten- und Navigations-App ist nach wie vor Google Maps. In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, wie sich Radarwarner in Verbindung mit Google Maps nutzen lassen.