Verlegung von Glasfaserkabeln soll billiger werden
Verlegung von Glasfaserkabeln
Foto: Stadtwerke Neumünster
Glasfaserkabel für schnelles Internet sollen in
Zukunft öfter in schon vorhandenen Rohren und Schächten oder
gemeinsam mit anderen Kabeln verlegt werden. Der Bundestag hat
jetzt ein Gesetz auf den Weg gebracht, das eine entsprechende
EU-Richtlinie in Deutschland umsetzen soll. Die Bundesregierung
schätzt, dass bis zu ein Viertel der Gesamtkosten des
Breitbandausbaus in Deutschland eingespart werden können - bis zu
20 Milliarden Euro in den kommenden drei Jahren. "Wir brauchen das
stärkste Highspeed-Netz der Welt", sagte Verkehrsminister Alexander
Dobrindt (CSU) während der Debatte in Berlin.
Damit Unternehmen bei Bauarbeiten und der Verlegung von Kabeln besser zusammenarbeiten, will die Regierung eine zentrale Informationsstelle und eine Streitbelegungsstelle einrichten. Sie soll darüber entscheiden, wie viel Gebühren für die Mitnutzung vorhandener Infrastruktur anfallen. Die Opposition warf Dobrindt vor, beim Breitband-Ausbau hinterherzuhinken und das selbstgesteckte Ziel zu verfehlen, bis 2018 alle Deutschen mit schnellem Internet zu versorgen. Zudem seien die Einspar-Erwartungen überzogen.
Arbeitgeberverband: Breitbandausbau ist prähistorisch
Verlegung von Glasfaserkabeln
Foto: Stadtwerke Neumünster
Unterdessen hat ein rheinland-pfälzischer Arbeitgeberverband
den Ausbau des schnellen Internets im Land als "prähistorisch"
kritisiert. Der Vorstandschef von "vem.die arbeitgeber
Rheinland-Rheinhessen" für die Metall- und Elektrobranche, Günter
Fischer, sagte anlässlich der Mitgliederversammlung in
Urbar bei Koblenz: "Dass viele Industrie- und Gewerbegebiete in
Rheinland-Pfalz nur mit höchstens 6 MBit/s versorgt
sind, ist meines Erachtens ein prähistorischer Zustand." Der
Verbandschef begrüßte zwar, dass der flächendeckende Breitbandausbau
auch im neuen rot-gelb-grünen Koalitionsvertrag auftaucht. Angesichts
der Erfahrungen aus früheren Regierungsbildungen sei er aber mehr als
skeptisch, "dass schnelle und kraftvolle Taten folgen werden".