Betriebssystem

Firefox OS: Apps parallel für Handy und Desktop nutzbar

Handys sollen preislich unter aktuellen Smartphones liegen
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Eingehender Anruf beim Firefox OS Eingehender Anruf beim Firefox OS
Foto: Mozilla
Wie berichtet arbeitet Mozilla derzeit an der Etablierung eines eigenen Smartphone-Betriebssystems. War dieses zunächst unter der Bezeichnung Boot-to-Gecko bekannt, so wird es inzwischen unter dem Namen Firefox OS vorbereitet. Obwohl auch europäische Mobilfunk-Netzbetreiber an dieser Smartphone-Firmware Interesse zeigen, will Mozilla die ersten Geräte mit Firefox OS vor allem in Schwellenländern verkaufen.

Vorerst sollen vergleichsweise einfache Handys mit der Mozilla-Software ausgestattet werden. Damit sollen Interessenten mit schmalem Geldbeutel angesprochen werden. Mozilla-Produktmanager Dave Mason schließt in einem Interview, das die österreichische Tageszeitung Standard veröffentlicht hat, jedoch nicht aus, dass es später auch höherwertige Smartphones oder gar Tablets geben werde, die das Betriebssystem an Bord haben werden.

Die ersten Handys mit Firefox OS sollen von ZTE und Alcatel One Touch produziert werden. Als Prozessor ist ein Snapdragon-Modell von Qualcomm vorgesehen. Dabei räumte Mason ein, dass Mozilla für das Handy-Betriebssystem erstmals mit Partnern aus dem Hardware-Bereich zusammenarbeiten musste. Details zu den Handys, die Mozilla gemeinsam mit seinen Partnern unter anderem in Südamerika verkaufen will, sind noch nicht bekannt.

Welche Hersteller werden Firefox-OS-Geräte bringen?

Eingehender Anruf beim Firefox OS Eingehender Anruf beim Firefox OS
Foto: Mozilla
Ähnlich wie das Android-Betriebssystem von Google sei auch Firefox OS vollständig offen. Demnach haben Smartphone- und Tablet-Hersteller grundsätzlich auch ohne direkte Zusammenarbeit mit Mozilla die Möglichkeit, die Firmware für ihre Produkte zu verwenden. Vorteil gegenüber Android könne nicht zuletzt der Datenschutz sein. Mason: "Wir legen sehr viel Wert auf Dinge wie Do not track."

Der Mozilla-Manager hob ferner als Vorteil der neuen Plattform die Möglichkeit hervor, Anwendungen anzubieten, die gleichermaßen auf dem Desktop und auf mobilen Endgeräten laufen. "Dazu brauchen wir entsprechende Web-Runtimes auf all diesen Plattformen, für Linux, Windows und Android haben wir diese schon - und natürlich sollten all diese Anwendungen dann auch perfekt unter Firefox OS funktionieren. Die Erstellung einer App ist denkbar einfach, besteht sie doch nur aus HTML und Javascript sowie einer kleinen Manifestdatei, die erklärt, worum es geht", so Mason im Standard.

Mason sprach ferner von Gerätepreisen, die weit unter denen für die meisten aktuellen Smartphones liegen. In früheren Berichten wurden 50 Euro als Preis für ein Handy mit Firefox OS genannt. Günstige Android-Smartphones sind inzwischen zu Preisen ab etwa 70 Euro zu bekommen. Windows Phones können im Online-Handel ab etwa 150 Euro erworben werden. Dabei hatte Microsoft jedoch ebenfalls Smartphones angekündigt, die 100 Dollar oder weniger kosten.

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