Panasonic-Fernseher mit Mozilla Firefox OS im ersten Test

Firefox OS auf dem TV
Bild: teltarif.de Der Markt internetfähiger Fernseher ist in Bewegung, nicht zuletzt deswegen, weil sich noch keine herstellerübergreifende Smart-TV-Oberfläche im Markt auf breiter Basis durchsetzen könnte. Die Realität ist, dass jeder Hersteller systemtechnisch mehr oder weniger sein eigenes Süppchen kocht.

Auf der Veranstaltung von Mozilla zum Firefox OS auf dem Mobile World Congress hatten wir die Möglichkeit, einen ersten 4k-Ultra-HD-Fernseher von Panasonic auszuprobieren, auf dem Firefox OS als Betriebssystem läuft. Dies war insofern interessant, weil Google - außer Mozilla - als einziger der großen Player mit Android TV ein derartiges herstellerübergreifendes System am Markt anbietet - auf die Herausforderer Microsoft und Apple wartet die TV-Welt noch.

Einfache Bedienung und kleinere Mängel

Firefox OS auf dem TV
Bild: teltarif.de Im ersten Test wirkt Firefox OS auf dem von uns getesteten Panasonic-Fernseher sehr schlicht und übersichtlicher als andere Oberflächen von TV-Herstellern. Der Homescreen besteht aus großen Symbolen, die mit der Fernbedienung leicht zu treffen sind - kein unnötiger Schnickschnack lenkt den Blick des Benutzers ab.

Im Gegensatz zu anderen Smart-TV-Oberflächen kann der Nutzer den Homescreen relativ frei gestalten. Und es müssen nicht nur Apps sein, die er am Homescreen anpinnen kann, dies kann auch ein bestimmter HDMI-Eingang des Fernsehers, ein verbundenes Smartphone oder ein Lesezeichen für eine Internetseite sein.

So ganz technisch ausgereift war das System bei unserer Vorführung noch nicht - einmal ließ sich der Appstore nicht mehr aufrufen, was zur Folge hatte, dass der Fernseher komplett neu gebootet werden musste. Danach konnten wir einen Blick auf die App-Auswahl werfen, bei der deutsche Mediatheken allerdings noch Mangelware sind.

App-Auswahl, Gestaltung des Firefox-Browsers und Fernbedienungen

Firefox OS
Bild: teltarif.de An bekannten Apps fanden wir auf dem Firefox-OS-Fernseher Netflix, Wuaki.tv, YouTube, AccuWeather und einen Kalender vorinstalliert. Im App Market kann der Nutzer weitere Apps wie beispielsweise Facebook oder Deezer herunterladen.

Selbstverständlich darf auch das Kernprodukt von Mozilla - der Firefox-Browser - nicht auf dem Fernseher fehlen. Dieser erinnert optisch an sein Pendant auf Computer und Smartphone, ist aber ergonomisch etwas anders gestaltet, um besser mit der Fernbedienung bedient werden zu können.

Intelligent gelöst sind die um den Browser herum an den Rändern auftauchenden Leisten, die direkt auf dem Fernseher den Eindruck eines "Second Screen" erzeugen. So kann der Nutzer beispielsweise an der rechten Seite einen Nachrichtenticker durchlaufen lassen und auf Wunsch eine der Nachrichten anklicken und ausführlich lesen. Am oberen Rand liegt eine Wetter-Statusbar, die beim Ausklappen das aktuelle Wetter anzeigt. Die linke Leiste erlaubt das Aufrufen der diversen TV-Sender und auf der Leiste unten bekommt der Nutzer Empfehlungen für Video-on-Demand-Filme.

Fazit: Intuitives und schönes System mit Kinderkrankheiten

Firefox OS mit Browser
Bild: teltarif.de Von der Optik und der Bedienung her ist Firefox OS auf dem Fernseher deutlich einfacher und überschaubarer gehalten als andere TV-Oberflächen, die den Nutzer gerne zu den hauseigenen kostenpflichtigen Medienangeboten locken möchten. Eine Grundversorgung an wichtigen Apps gibt es bereits, deutsche Mediatheken haben wir bislang allerdings noch nicht als App für Firefox OS gesehen.

Technische Kinderkrankheiten müssen die Entwickler in den nächsten Wochen und Monaten noch ausbügeln, damit das System wirklich rund läuft - gleichzeitig hat bei Mozilla laut Aussage eines Sprechers auch schon die Suche nach weiteren Hardware-Partnern begonnen, denen das TV-System schmackhaft gemacht werden soll.