HTML5

Firefox OS: Mozilla bringt eigenes Smartphone-OS

Firefox OS für kostengünstige Einsteiger-Smartphones
Von Hans-Georg Kluge

Firefox OS soll 2013 in Brasilien erscheinen. Firefox OS soll 2013 in Brasilien erscheinen.
Bild: Mozilla Foundation
Unter dem Namen Boot to Gecko arbeitet die Mozilla Found­adtion seit rund einem Jahr an einem eigenen Smart­phone-Betriebs­system. Der offi­zielle Name soll nun jedoch Firefox OS lauten. Nun hat Mozilla bekannt geben, dass erste Geräte im Jahr 2013 in Brasi­lien auf den Markt kommen sollen.

Mitt­lerweile hat Mozilla eine ganze Reihe Unter­nehmen als Partner gewonnen. Die ersten Geräte sollen von TCL unter dem Namen Alcatel One Touch sowie von ZTE entwi­ckelt und verkauft werden. Die Geräte sollen zunächst in Brasi­lien von der dortigen Telefónica-Depen­dance Vivo vermarktet werden.

Die Geräte sollten Hard­ware-seitig von Qualcom ausrüstet werden. Ein frühes Modell, welches auf dem Mobile World Congress 2012 in Barce­lona vorge­stellt wurde, war mit einem 600-MHz-Qual­comm-Prozessor ausge­stattet. Ob markt­reife Geräte über mehr Prozessor-Power verfügen werden, teilt Mozilla nicht mit.

Firefox OS: Mit HTML 5 zum Erfolg

Firefox OS soll 2013 in Brasilien erscheinen. Firefox OS soll 2013 in Brasilien erscheinen.
Bild: Mozilla Foundation
Mit Firefox OS versucht die Mozilla Founda­tion, offene HTML5-Technik auf das Smart­phone zu bringen. Als Grund­lage nutzt Mozilla einen Linux-Kernel. Sämt­liche Apps sollen aber mit der HTML-Rende­ring-Platt­form Gecko von Mozilla darge­stellt werden. Auch system­nahe Funk­tionen wie Telefon und Kontakt­verwal­tung werden mit HTML5 reali­siert. So soll ein komplett offenes System entstehen, welches leicht anpassbar ist und auch auf Einsteiger-Geräten gut und flüssig läuft. Alle nötigen Schnitt­stellen sollen beim World Wide Web Consor­tium (W3C) als offener Stan­dard einge­reicht werden.

Mozilla arbeitet mit einigen Indus­trie­part­nern zusammen, um das ehrgei­zige Projekt abseits der betre­tenen Pfade zum Erfolg zu bringen. Die Deut­sche Telekom unter­stützt Mozilla bei der Inte­gration von NFC-Fähig­keiten. Weitere Netz­betreiber möchten ihren Kunden eine offene Platt­form anbieten oder setzen darauf, dass die Geräte einen Preis­punkt errei­chen, der sie gegen­über anderen Platt­formen attraktiv macht. Mehr Auswahl wird dabei von den Netz­betrei­bern begrüßt, da darin ein wich­tiger Bestand­teil kommenden Wachs­tums gesehen wird.

Nach der Darstel­lung von Mozilla werden in den nächsten Jahren Milli­arden von Menschen das erste Mal in Kontakt mit dem mobilen Internet treten. Vor allem in Schwel­lenlän­dern sehen Mozilla und seine Partner großes Poten­zial für preis­güns­tige Smart­phones. Ob der Markt noch eine weitere Platt­form benö­tigt, ist aktuell kaum abzu­schätzen. Der kana­dische Hersteller Rese­arch in Motion kämpft mit Absatz- und Akzep­tanz­problemen. Auch die Windows-Phone-Platt­form von Micro­soft im Markt bislang noch nicht ganz ange­kommen.

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