Kurztest

Firefox OS auf dem Geeksphone Peak updaten - so geht's

Mobiles Betriebssystem hinterlässt gespaltenen Eindruck
Von Kaj-Sören Mossdorf

Geeksphone Peak mit Firefox-OS-1.1-Update. Geeksphone Peak mit Firefox-OS-1.1-Update
Bild: Geeksphone / Montage, Screenshot: teltarif.de
An­fang des Monats hat Mozilla die Ver­sion 1.1 sei­nes auf Web­techno­logien basie­renden, mobilen Betriebs­systems Firefox OS ver­öffent­licht. Nun hat Geeks­phone auf Twitter ange­kündigt, dass ein Over-The-Air-Update (OTA), sprich ein auto­matisches Update, für das Geeks­phone Peak verfüg­bar ist. Wir haben den Tweet zum Anlass genommen und uns das neue Update ein­mal näher ange­schaut. Die Installation ist dabei über­raschend schnell erle­digt. Nach­dem wir das Smart­phone mit dem Inte­rnet ver­bunden und es unter dem ent­sprechen­den Menü­punkt zur Update-Suche auf­gefordert hatten, wurde uns sofort das System-Update angezeigt. Geeksphone Peak mit Firefox-OS-1.1-Update. Geeksphone Peak mit Firefox-OS-1.1-Update
Bild: Geeksphone / Montage, Screenshot: teltarif.de

geeksphone Peak

Die Ak­tuali­sierung des mobilen Betriebs­systems ist ins­gesamt rund 106 Megabyte groß. Die von uns geplante Kaffee­pause fand jedoch ein jähes Ende, als das Peak das Update bereits nach drei Minuten herunter­geladen hatte, nach einer wei­teren Minute ent­packt und schluss­endlich nach unge­fähr zwei Minuten bereits installiert hatte. Das gesamte Update dauerte also nicht ein­mal zehn Minuten, was uns dann doch über­raschte.

Permanente Suchleiste und Download von YouTube-Videos aus dem Browser heraus

Nach dem Update begrüßte uns der verbesserte Startbildschirm von Firefox OS. Neu hinzugekommen ist hier eine feste Suchleiste, wie man sie beispielsweise auch von Android kennt. Mit ihrer Hilfe kann man zwar nach Apps und Internet-Inhalten suchen, leider fand sie aber beispielsweise keine Kontakte oder auch Musik-Dateien, die auf dem Smartphone gespeichert waren. Die neue Suche und der integrierte Bildschirm. Die neue Suche und der integrierte Bildschirm
Screenshot: teltarif.de
Was außerdem auffällt ist, dass der Bildschirm, der sich bisher links neben dem Hauptbildschirm befand, verschwunden ist. Er bot eine Übersicht über verschiedenen Applikationen beziehungsweise Internetseiten aus verschiedenen Kategorien. Diese Übersicht findet sich nun unterhalb der Suchleiste, sobald man diese angetippt hat.

Viele der sich auf dem Markt befindenden Smartphones mit Mozillas Betriebssystem haben zwar keinen oder nur einen sehr kleinen internen Speicher, können aber per microSD-Karte erweitert werden. Die externen Speichermedien eignen sich bestens, um dort Musik abzulegen. Damit man sich in seiner großen Sammlung auch zurechtfindet, hat Mozilla auch der Musik-App eine Suche spendiert. Über sie fanden wir ohne weiteres den gesuchten Titel. Eine, gerade für Multimedia-Fans sehr nützliche Funktion bietet der Firefox-Browser des Systems. Aus ihm heraus können nun nicht nur Bilder und Audiodateien auf dem Smartphone gespeichert werden, sondern beispielsweise auch YouTube-Videos. Im Gegensatz zu anderen mobilen Betriebssystemen ist hierfür also keine zusätzliche App von Nöten.

Nachbesserungen bei den Alltagsfähigkeiten

Die neue Suche in der Musik-App und die Autokorrektur der Tastatur. Musik-Suche und Autokorrektur
Screenshot: teltarif.de
Nachgebessert haben die Entwickler aber nicht nur die multimedialen Fähigkeiten. Im Gegenteil, auch bei der Alltagstauglichkeit des Systems hat sich einiges getan. Kontakte können nun von verschiedenen Stellen angelegt werden. So kann beispielsweise eine Nummer aus dem Anruferverzeichnis als neuer Kontakt gespeichert werden. In unserem Kurztest funktionierte dies auch ohne weitere Probleme. Wird in der Wähl-App eine Rufnummer eigegeben, sucht diese automatisch nach dazu passenden Kontakten - eine Funktion die man zurzeit bei Windows Phone noch vergebens sucht. Auch der Kalender-Applikation wurden neue Funktionen spendiert.

Nun können direkt aus der Übersicht heraus neue Termine angelegt werden. Enttäuscht hat uns jedoch die beworbene Autokorrekturfunktion der Bildschirmtastatur. Zum einen steht sie nur an einigen Stellen des Systems bereit (nicht aber etwa bei der Suche), zum anderen eignet sie sich derzeit, nur um rudimentäre Fehler zu erkennen und zu verbessern. Kontakte können nun an verschiedenen Stellen angelegt werden. Einen Kontakt hinzufügen
Screenshot: teltarif.de
Wir hatten den Eindruck als würde der Kontext dabei nicht berücksichtig werden. In dem Satz "Ich kann hier Fehlr macen" wurde uns als Korrektur für "Fehler" das Wort "fehlt" vorgeschlagen, "macen" ersetzte sie jedoch richtig durch "machen". Bei einer nachträglichen Auswahl eines fehlerhaften Wortes werden dem Anwender zudem keine Alternativen mehr vorgeschlagen. Bei Android-Smartphones installieren die Hersteller mit ihren Oberflächen meist eigene Tastaturen, die wir in diesem Zusammenhang nicht alle ausprobieren konnten.

Es wird, wenn auch langsam

Als Fazit lässt sich sagen, dass sich Mozilla auf dem richtigen Weg befindet. Momentan fehlen zwar noch einige wünschenswerte Funktionen wie unterschiedliche Passwörter bei IMAP und SMTP oder auch mehr Optionen zur Kontaktsynchronisation. Das Betriebssystem ist jedoch auch noch vergleichsweise jung.

Beim Start von Android war es übrigens genau so, dass das System zu Beginn nicht alle wichtigen Features mitbrachte und dass es deshalb in der Branche noch nicht überall ernstgenommen wurde. Auf diesem Stand ist momentan Firefox OS. Es bleibt abzuwarten, wie schnell und zuverlässig neue Funktionen in das System integriert werden. Außerdem sei an dieser Stelle erwähnt, dass es sich bei Firefox OS um ein Betriebssystem für Einsteiger-Smartphones handelt, dessen Kundschaft vermutlich gar nicht alle Funktionen eines High-End-Androiden benötigt.

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