Neue Nutzungsbedingungen: Facebook surft ohne Zustimmung mit
Facebook will nutzerfreundlicher werden
Bild: facebook, Screenshot: teltarif.de
Heute Morgen teilte Facebook seinen Nutzern mit, dass zum 1. Januar die Nutzungsbedingungen der
Plattform geändert werden. Das soziale Netzwerk will künftig "dazu beitragen, dass du verstehst, wie Facebook funktioniert und wie du deine Informationen kontrollieren kannst". Dies soll durch
personalisierte Werbeanzeigen, neue Anwendungen und gekürzte Datenschutzbestimmungen erfolgen.
Laut Facebook sollen die Anwendungen WhatsApp sowie Instagram nicht von den neuen Nutzungsbedingungen betroffen sein.
Personalisierte Werbeanzeigen auf Facebook
Facebook will nutzerfreundlicher werden
Bild: facebook, Screenshot: teltarif.de
Facebook-Nutzer, die nach dem Jahreswechsel auf das soziale Netzwerk zugreifen, erklären sich
laut neuen Nutzungsbedingungen damit einverstanden, dass ihnen verbesserte bzw. auf
sie zugeschnittene Werbeanzeigen auf der Plattform gezeigt werden. Dabei basiert
der Algorithmus, der die Werbeeinblendungen auf der Plattform steuert, auf den vom Nutzer besuchten Internetseiten
sowie genutzten Apps. Laut Facebook soll allerdings die Möglichkeit bestehen, diese
Funktion - zumindest noch zu Beginn - abzuschalten.
Freunde in der Nähe finden
Bei der bereits vorhandenen Funktion "Freunde in deiner Nähe" wird ab Januar Facebook-Nutzern nicht mehr nur der Standort von Freunden in der Nähe mitgeteilt, sondern künftig beispielsweise auch Informationen über Restaurants in der Nähe sowie Statusmeldungen von Freunden, die sich in einem bestimmten Umkreis des Facebook-Nutzers befinden. Durch die Erweiterung dieser Funktion will das soziale Netzwerk neben den Werbeanzeigen auch den Newsfeed der Facebook-Nutzer personalisierter gestalten. Diese Änderungen werden allerdings noch nicht für die deutschen Nutzer eingeführt - dies kann sich jedoch noch ändern.
Kürzere AGB für ein besseres Verständnis
Nutzerfreundlicher will die Plattform auch werden, indem sie die Datenschutzbestimmungen für seine Nutzer kürzt. Zudem soll es eine Vielzahl von Erklärvideos geben, die künftige Änderungen verständlich und veranschaulicht darstellen und erklären. Fragen zur Privatsphäre will Facebook seinen Nutzern mit dem demnächst eingeführten FAQ-Bereich schneller und einfacher beantworten.
Änderungen gültig?
Momentan haben Facebook-Nutzer noch eine Woche Zeit, die geplanten Änderungen der Nutzungsbestimmungen zu kommentieren. Anwender sollten diese Zeit nutzen, um sich mit den komplizierten Möglichkeiten zur Einstellung der Werbeanzeigen und der Privatsphäre auseinander zu setzen.
Der Haken bei den Änderungen ist, dass die Nutzungsbedingungen ohne das Einverständnis der Nutzer gültig sind. Das Akzeptieren oder das Setzen eines Häkchens entfällt also. Dies wiederum dürfte wohl kaum mit der deutschen Rechtslage vereinbar sein. Nach deutschem Recht erfordert die Weitergabe derartiger Daten die bewusste und informierte Einwilligung. Auf Grund dieses strittigen Punktes stehen bereits der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und Facebook vor dem Landgericht Berlin. Laut vzbv informiere Facebook die Nutzer seines App-Zentrums nicht ausreichend über die Weitergabe von persönlichen Daten an Dritte.