Ericsson: Dramatischer Einfluss des Smartphones auf den Alltag
Smartphones ändern unser Leben
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Die Mehrheit (in vielen "westlichen" Ländern) hat bereits eins und die
Mehrheit benutzt es auch: das Smartphone.
Trotzdem ist der Einfluss
auf das tägliche Leben im Vergleich zu drei Jahren zurück überschaubar:
Schließlich hat man damals auch schon mit dem Handy telefoniert, mit
einer Digitalkamera fotografiert, mit einem
Navigationssystem oder
mit herkömmlichen Karten navigiert oder mit PC oder Laptop im Internet
gesurft. Mit dem Smartphone ist das alles praktischer geworden, weil
es in einem Gerät integriert ist und sich z.B. viele Webseiten auch
unterwegs lesen lassen. Das Leben der Bevölkerung hat sich durch das
Smartphone somit vergleichsweise wenig geändert.
Die Einführung des Handys hatte größere Auswirkungen: Soziologen stellten beispielsweise fest, dass die zwanglose Verfügbarkeit von Fernkommunikation die Bevölkerung spontaner werden lies. Hatte man bei Verabredungen in der "Festnetz-Ära" Treffpunkt und Uhrzeit exakt vereinbart, spricht man sich mit dem Handy nur noch ungefähr ab und hält sich dann gegenseitig auf dem Laufenden.
Jetzt prophezeit Ericsson, der weltweit führende Ausrüster für Mobilfunk-Netze, dass erneut erhebliche Verhaltensänderungen vor uns stehen. Michael Björn, Forschungsleiter im Ericsson ConsumerLab, erklärt: "Die Massennachfrage nach neuen ICT-Diensten kann das Leben verändern, über das hinaus, was wir heute kennen, in nur drei Jahren." Die Dienste, die unser Leben so nachhaltig beeinflussen sollen, sind hingegen eher einfacher Natur: Verfügbarkeitsabfragen für den Elektronikmarkt um die Ecke, Bestellung von Lebensmitteln oder Reservierung von Tickets für Abendveranstaltungen. Bisher werden hierfür klassische Kommunikationsmittel genutzt - wenn man nicht eh einfach in der Erwartung ausreichender Lagerbestände oder Tickets in den Laden oder ins Kino gegangen ist.
Nutzer werden zufriedener
Smartphones ändern unser Leben
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Ericsson zitiert die UN-Vorhersage, dass es 2025 weltweit um die
37 Megastädte geben wird. Als solche werden Städte oder urbanisierte
Bereiche mit mindestens 10 Millionen Einwohnern bezeichnet.
Diese stehen schon aufgrund der schieren Zahl an Einwohnern vor besonderen
Herausforderungen.
Generell sind die Einwohner nach Umfragen von Ericsson in den Großstädten mit den möglichen Aktivitäten (Einkaufen, Essen gehen, Unterhaltung) besonders zufrieden, mit dem Angebot an Betreuungsmöglichkeiten für Kinder oder Ältere, mit der Kommunikation mit Behörden und mit der Verkehrssituation besonders unzufrieden.
Auch in den Problembereichen sollen ITK-Technologien im Allgemeinen und das Smartphone im besonderes helfen. Ein Scheduler soll die Termine eines Tages wegesparend anordnen, ein persönlicher Navigator dann den Weg dorthin am Stau vorbei weisen. Bei der Organisation der Betreuung von Kindern oder Älteren soll die integrierte Kommunikation über alle Endgeräte hinweg helfen, alternativ Apps, über die Betreuungseinrichtungen in der Nähe kurzfristig und fallweise gebucht werden können.
In einer Umfrage unter Smartphone-Usern ermittelte Ericsson allgemein sehr hohes Interesse an der Nutzung der genannten und vergleichbarer weiterer Apps. Nicht nur einzelne der genannten Apps, sondern für so gut wie alle 18 abgefragten Apps kann sich jeweils die Hälfte der Befragten vorstellen, diese schon in drei Jahren intensiv zu nutzen. Kommt es dazu, wäre die "App-isierung" der Standard-Kommunikation ("zwei Kinotickets für Film X für heute Abend 20 Uhr, Loge, möglichst weit hinten, Mitte") in der Tat eine gewaltige Umstellung des täglichen Lebens. Wenn man künftig die Zutaten einer Mahlzeit im Restaurant wissen möchte, fragt man nicht mehr die Bedienung, die dann den Koch oder Chef fragt, sondern schaut das künftig einfach in einer App nach.