Fehlbetrag

Deutsche Telekom rutscht im ersten Quartal ins Minus

Bei T-Systems drohen betriebsbedingte Kündigungen im großen Stil
Von ddp / Marie-Anne Winter

Das Ergebnis der Deutschen Telekom ist im ersten Quartal wegen einer Berichtigung des Firmenwertes der britischen T-Mobile-Tochter unter dem Strich ins Minus gerutscht. Wie das Unternehmen heute in Bonn mitteilte, summierte sich der Fehlbetrag nach Anteilen Dritter auf 1,124 Milliarden Euro, nach einem Gewinn von 0,924 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.

Die Wertberichtigung für T-Mobile UK gab die Telekom mit etwa 1,8 Milliarden Euro an und bestätigte damit Angaben von Finanzvorstand Timotheus Höttges aus der vergangenen Woche.

Die vor zwei Wochen veröffentlichten vorläufigen Kennzahlen wurden heute bestätigt. Demnach erzielte die Telekom im ersten Quartal unter Einbeziehung der seit 1. Februar voll konsolidierten griechischen OTE ein Umsatzplus von 6,2 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um 2,7 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro.

Für dieses Jahr gab die Telekom erstmals einen Ausblick inklusive der griechischen Gesellschaft OTE. Wie der DAX-Konzern mitteilte, soll OTE im laufenden Jahr rund zwei Milliarden zum EBITDA beisteuern. Der freie Cash-Flow werde nach Einschätzung der Telekom 2009 inklusive OTE etwa sieben Milliarden Euro erreichen. Die Telekom hatte im vergangenen Jahr eine Minderheitsbeteiligung an OTE erworben und kann die Gesellschaft dank einer Vereinbarung mit Griechenland seit dem 1. Februar 2009 voll konsolidieren.

Der jüngst wegen der starken Konjunkturabkühlung und dem verschärften Wettbewerb insbesondere in den USA und Großbritannien gesenkte Ausblick ohne Berücksichtigung von OTE wurde heute ebenfalls bestätigt. Demnach erwartet die Telekom 2009 auf dieser Basis ein bereinigtes EBITDA um zwei bis vier Prozent unter dem Vorjahreswert von rund 19,5 Milliarden Euro.

Außerdem drohen bei der Deutschen Telekom erstmals betriebsbedingte Kündigungen im großen Stil. Nach Informationen der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) will der Chef der angeschlagenen Telekom-Geschäftskundensparte T-Systems, Konzernvorstand Reinhard Clemens, bis Ende dieses Jahres in Deutschland mehr als 3 000 Stellen streichen. Nur für rund die Hälfte der Betroffenen deute sich ein sozial abgefedertes Ausscheiden an, heiße es aus Unternehmenskreisen. Rund 1 500 Mitarbeiter müssten dagegen mit betriebsbedingten Kündigungen rechnen. Die Gespräche zwischen Management und Arbeitnehmervertretern liefen noch.

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