Die "großen gelben" könnten WLAN bekommen
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Berlin wird zunehmend zu einem Magnet - für neue Einwohner aber auch für Touristen. Sie könnten
demnächst von einem deutlich verstärkten Angebot an kostenlosen WLAN-Hotspots profitieren.
Die BVG, Betreibergesellschaft der Busse, Straßenbahnen ("Tram") und U-Bahnen in Berlin, plant einen verstärkten Ausbau
von WLAN-Hotspots. Das könnte am Ende auch die Busse des Unternehmens betreffen, wie der Berliner Kurier
schreibt.
Man schließe das Ausrüsten der Fahrzeuge für die Zukunft nicht aus, sagte ein BVG-Sprecher gegenüber
der Zeitung. Das könnte auch die Trams der Verkehrsbetriebe betreffen. Insgesamt dürfte es sich dabei aber eher
um ein langfristiges Projekt handeln, das derzeit noch nicht über den Status Gedankenspiel hinaus gehen dürfte.
Im Idealfall bestellt die BVG die technische Ausrüstung der Busse und Bahnen direkt beim Hersteller mit. Allerdings fahren Busse
oft mehrere Jahre in Berlin, bevor sie ausgemustert und durch neue ersetzt werden. Die ältesten regulär fahrenden Busse
sind etwas mehr als 10 Jahre alt. Trams werden nach seltener ausgetauscht.
Bis heute fahren Züge aus DDR-Zeiten, die nun nach und nach ausgetauscht werden. Die Fahrzeuge sind bestellt, für Änderungen
dürfte es zu spät sein.
Fast 2000 Fahrzeuge müssten nachgerüstet werden
Die "großen gelben" könnten WLAN bekommen
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Wie beim ICE der Deutschen Bahn dürfte auch ein nachträglicher Einbau von WLAN-Hotspots in Bus und Bahn möglich sein. Allerdings
wird wohl auch der nachträgliche Ausbau für die BVG teuer werden - zumindest wenn alle Fahrzeuge ausgestattet werden sollen. Die BVG besitzt mehr als 390 Trams und mehr als 1300 Busse, einige Linien mit weiteren 100 Bussen werden
zudem durch Subunternehmer betrieben.
Besonders interessant dürfte der Betrieb von kostenlosen WLAN-Hotspots für Touristen in Berlins Mitte sein. So wäre es vor allem
sinnvoll, die Linien 100 und 200, die auch als günstigste Stadtrundfahrt in Berlin gelten sowie Linien wie den TXL, der Berlins Mitte mit dem Hauptbahnhof und
dem Flughafen Tegel verbindet, möglichst schnell mit WLAN zu versorgen. Hier böte sich auch ein Public-Beta-Test an. In Hamburg hatte die
Betreibergesellschaft Hochbahn vor kurzem ebenfalls angekündigt, kostenloses WLAN in die Busse zu bringen.
WLAN in den U-Bahnhöfen kommt
Seit Sommer vergangenen Jahres versorgt die BVG in einem Testprojekt den U-Bahnhof Osloer Straße mit WLAN. Er
ist kein Touristen-Hotspot, weist aber dennoch einen starken Verkehr auf. Zudem scheint die Glasfaseranbindung
leicht möglich zu sein. Das WLAN-Netz im Untergrund soll weiter ausgebaut werden. Nach Angaben des Berliner Kuriers laufen
derzeit die Ausschreibungen und touristisch stark frequentierte Stationen wie
das Brandenburger Tor, Stadtmitte oder Wittenbergplatz stehen auf der Agenda. Eine Versorgung der Tunnel ist nicht geplant.
Mobilfunkseitig ist das Berliner U-Bahn-Netz von allen Netzbetreibern mit GSM versorgt. E-Plus hat vor der Fusion mit Telefónica UMTS und LTE
ausgebaut. Das UMTS-Netz lässt sich durch das National-Roaming-Verfahren auch von o2-Kunden nutzen. Wie die Versorgung hier
erfolgt, zeigt dieser Blick hinter die Kulissen.