Berliner Messe

Elektronikmesse IFA will nach Pandemie-Pause durchstarten

Wegen der Corona-Pandemie wurde die IFA vor zwei Jahren auf drei Tage verkürzt. 2021 wurde die Messe sogar komplett abge­sagt. Nun will die IFA wieder durch­starten. Das lang­fris­tige Konzept der Messe ist aber unklar.
Von dpa /

Europas größte Messe für Unter­hal­tungs­elek­tronik und Haus­halts­technik, die IFA Berlin, will nach einer Zwangs­pause wegen Corona zu alter Stärke zurück­finden. "Wir wollen Händ­lern, Einkäu­fern und Indus­trie­ver­tre­tern zurück­geben, was sie nach der Pandemie brau­chen - einen gemein­samen Ort, um die globale Tech-Branche auf die Zukunft auszu­richten" sagte David Ruetz, Senior Vice Presi­dent IFA 2022 der Messe Berlin, heute.

Dieses Ziel könne nur zusammen mit den Konsu­menten erreicht werden. Über die neuesten Inno­vationen und Trends zu spre­chen reiche nicht. "Es ist wichtig, sie der breiten Öffent­lich­keit vorzu­stellen. Was ist neu? Was ist der Mehr­wert? Und wie kann ich das Produkt nutzen? Das sind die Fragen, die ein IFA-Besuch in Berlin beant­wortet", sagte Ruetz. Der IFA-Manager sprach sich damit gegen Über­legungen aus, die Messe stärker auf das Fach­publikum auszu­richten.

Weitere Stra­tegie der IFA bleibt unklar

Die letzte IFA fand 2020 statt Die letzte IFA fand 2020 statt
Bild: picture alliance/dpa
Die weitere Stra­tegie der Messe, die erst­mals 1924 in Berlin veran­staltet wurde, ist aller­dings unklar. Bislang wird die IFA gemeinsam von dem Bran­chen­ver­band gfu und der Messe­gesell­schaft Berlin veran­staltet. Der Vertrag zwischen der gfu, die die Namens­rechte an der IFA hält, läuft aber 2023 aus. Medi­enbe­richten zufolge will die gfu zusammen mit dem Event­kon­zern Clarion die IFA weiter­ent­wickeln. In diesem Szenario würde die Berliner Messe nur noch als Vermieter des Geländes auftreten. Im Extrem­fall würde die IFA zum hundert­jäh­rigen Jubi­läum nicht mehr unter dem Berliner Funk­turm, sondern in einer anderen Stadt statt­finden.

Unter­stüt­zung erhielt die IFA heute vom Digi­tal­ver­band Bitkom. "Das Konzept der IFA ist sehr klar", sagte Bitkom-Haupt­geschäfts­führer Bern­hard Rohleder. Auf der Messe gebe es Geräte zum Anfassen und Auspro­bieren. Daher sei es sinn­voll, private Besu­cher auf das Messe­gelände zu locken. Es sei auch eine sinn­volle Entschei­dung gewesen, die Messe vor Jahren um den Bereich der "weißen Ware", also der Haus­halts­technik zu erwei­tern.

Nach einer Unter­suchung des Bitkom pendelt sich nach zwei Jahren Corona-Pandemie der Markt für Verbrau­cher­elek­tronik wieder auf dem alten Niveau ein. "Die außer­ordent­lichen Effekte aus den Jahren 2021 und 2020 ebben ab", sagte Rohleder. "Die Consumer Tech­nology der Zukunft braucht jetzt neue Perspek­tiven. Mit dem Meta­verse hat sich ein Szenario eröffnet, das den Markt maßgeb­lich prägen kann." Unter dem Meta­verse versteht man eine virtu­elle, drei­dimen­sio­nale Erwei­terung der realen Welt, in der man sich als digi­taler Zwil­ling oder Avatar bewegt, um zu spielen, sich zu unter­halten oder zu arbeiten.

Große Namen kommen - aber nicht alle

IFA-Manager Ruetz sagte, die Messe sei das "Technik-Event des Jahres". "Die großen Namen sind da." Er verwies auf Aussteller wie AEG/Elec­trolux, AVM, Grundig, Bosch, Haier, Huawei, Jura, Lieb­herr, Miele, Pana­sonic, Siemens, Samsung und TCL. Nicht vertreten ist dagegen der japa­nische Elek­tronik­riese Sony.

Die IFA 2022 startet offi­ziell am Freitag, 2. September. Einlass ist an allen Tagen bis zum 6. September um zehn Uhr. Die IFA ist für alle Besu­che­rinnen und Besu­cher täglich bis 18 Uhr geöffnet.

AVM will auf der IFA Anfang September in Berlin Neuheiten zu WLAN Mesh, Smart Home und FRITZ!OS zeigen. Der Hersteller ist gleich mit zwei Ständen auf der Messe vertreten.

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