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Bericht: FRITZ!Box-Hersteller AVM soll verkauft werden

Die AVM-Gründer gehen auf ihr 70. Lebens­jahr zu und beschäf­tigen sich daher mit einem Verkauf des FRITZ!Box-Herstel­lers.
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AVM soll verkauft werden AVM soll verkauft werden
Foto/Logo: AVM, Montage: teltarif.de
AVM gehört zu den belieb­testen Herstel­lern von Zubehör für die Heim­ver­net­zung. Neben der FRITZ!Box, die seit vielen Jahren zu den meist­genutzten Routern gehört, hat das Unter­nehmen auch WLAN-Repeater, Power­line-Adapter und Smart Home Produkte im Angebot. Nun planen die Gründer von AVM einem Bericht des Handels­blatts zufolge, die Firma zu verkaufen.

Wie es unter Beru­fung auf mehrere mit der Ange­legen­heit vertraute Personen weiter heißt, bereitet die Invest­ment­bank Lincoln einen Aukti­ons­pro­zess vor. Es gebe zahl­reiche Private-Equity-Inves­toren, die sich für AVM inter­essieren. Aller­dings könne es noch Monate dauern, bis ein Verkauf zustande komme - wenn über­haupt. Lincoln lehnte gegen­über dem Handels­blatt eine Stel­lung­nahme an.

Lukrativ könnte die Über­nahme durchaus sein. So hat AVM nach eigenen Angaben 2022 einen Umsatz von 629 Millionen Euro erzielt. Das ist laut Handels­blatt ein Plus von neun Prozent. Der Betriebs­gewinn werde auf 80 bis 90 Millionen Euro geschätzt. Das Unter­nehmen könne 750 Millionen bis eine Milli­arde Euro wert sein.

AVM-Gründer: "Erfolg soll weiter­gehen"

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Foto/Logo: AVM, Montage: teltarif.de
AVM bestä­tigte auf Handels­blatt-Anfrage die Verkaufs­absichten und erklärte zum Hinter­grund: "Inzwi­schen gehen die Gründer und geschäfts­füh­renden Gesell­schafter von AVM bereits auf die 70 zu. Ihnen ist wichtig, dass der Erfolg von AVM weiter­geht, auch wenn sie eines Tages nicht mehr im Unter­nehmen sind. Diesen Über­gang planen sie seit geraumer Zeit aktiv und disku­tieren ohne Zeit­druck verschie­dene Möglich­keiten."

Die Firma ist 1986 in West­berlin gegründet worden. Ziel war es, den damals von der Bundes­post ange­botenen Bild­schirm­text (BTX) mit dem PC nutzbar zu machen. Aus dieser Pionier­zeit stammt auch die Bezeich­nung AVM, die für Audio­visu­elles Marke­ting steht. Das war ein Angebot, dass die Gründer über BTX anbieten wollten.

Johannes Nill, Peter Faxel und Ulrich Müller-Albring gehören als Manage­ment-Team seit der Firmen­grün­dung zum Unter­nehmen. Zu Beginn lieferte AVM vor allem an Firmen­kunden Hard­ware für den Online-Zugang. Später kamen Internet-Modems wie die FRITZ!Card für Privat­kunden hinzu. Seit 2004 gibt es die FRITZ!Box als heute wich­tigstes AVM-Produkt.

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