Gigabit-Grundbuch

BNetzA: Glasfaser inzwischen für 25 Prozent der Haushalte

Der Glas­faser-Ausbau geht zwar gut voran, trotzdem basieren noch die meisten Gigabit-Anschlüsse auf TV-Kabel. Die Bundes­netz­agentur hat heute im Breit­ban­datlas neue Daten zur Fest­netz­ver­füg­bar­keit veröf­fent­licht.
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Obwohl bundes­weit in vielen Regionen für den Glas­faser-Ausbau gebud­delt wird, darf das nicht darüber hinweg­täu­schen, dass noch viele Kunden mit VDSL- und TV-Kabel-Inter­net­anschlüssen surfen. Immer wieder einmal zieht die Bundes­netz­agentur aber eine Zwischen­bilanz.

Heute hat die Bundes­netz­agentur im Breit­ban­datlas neue Daten zur Fest­netz­ver­füg­bar­keit veröf­fent­licht. Das so genannte Gigabit-Grund­buch beinhaltet die Daten zur Breit­band­ver­füg­bar­keit.

Neueste Daten zur Versor­gungs­quote

Neue Daten zum Glasfaser-Ausbau Neue Daten zum Glasfaser-Ausbau
picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Nach den Zahlen des Breit­ban­datlas lag die Versor­gungs­quote mit Glas­faser auf Basis von FTTH/B-Infra­struktur Ende 2022 bei ca. 25 Prozent der Haus­halte. Das heißt nicht, dass 25 Prozent der Haus­halte tatsäch­lich einen Glas­faser­anschluss besitzen, sondern dass sie die Möglich­keit haben, einen zu buchen.

Über alle Tech­nolo­gien hinweg können laut den Daten der Bundes­netz­agentur mehr als 70 Prozent der Haus­halte Giga­bit­anschlüsse nach­fragen. Die Behörde gesteht dabei aller­dings ein, dass der Groß­teil weiterhin auf der Abde­ckung "mit aufge­wer­teten HFC-Netzen" (also TV-Kabel-Internet) beruht. Gängige Geschwin­dig­keiten, die häufig auch bei Verfüg­bar­keit von schnel­leren Anschlüssen gebucht werden, würden "beinahe flächen­deckend" zur Verfü­gung stehen. So seien Anschlüsse mit 50 MBit/s für ca. 95 Prozent der Haus­halte und mit 100 MBit/s für gut 90 Prozent der Haus­halte verfügbar.

So soll das Gigabit-Grund­buch weiter­ent­wickelt werden

Die Bundes­netz­agentur will das Gigabit-Grund­buch konti­nuier­lich weiter­ent­wickeln. Das betreffe neben Prozess­abläufen und der IT-Archi­tektur auch die Daten­erfas­sung und -darstel­lung. Das Ziel sei die konti­nuier­liche Verbes­serung der Daten­basis. Von recht­licher Seite seien mit dem ange­kün­digten Glas­faser­aus­bau­beschleu­nigungs­gesetz einige Anpas­sungen zu erwarten. Dabei werde es auch darum gehen, die Aspekte Trans­parenz und Sicher­heit in die rich­tige Balance zu bringen.

Die Aktua­lisie­rung der Daten betreffe auch die neue Analy­seplatt­form. Darin würden Breit­band- und Ausbau­infor­mationen für Entschei­dungs­träger von Bund und Ländern darge­stellt. Die Analy­seplatt­form ermög­liche mit dem Zugang zur Adress­ebene weitere Auswer­tungs­mög­lich­keiten als der öffent­liche Breit­ban­datlas und sei daher nur ausge­wählten Nutzer­kreisen vorbe­halten. Als jüngste Anwen­dung des Gigabit-Grund­buchs sei die Analy­seplatt­form im April in Betrieb genommen.

So funk­tio­niert der Breit­ban­datlas

Der Breit­ban­datlas ist ein frei zugäng­liches Portal im Gigabit-Grund­buch. Er veran­schau­licht, welche Versor­gung auf Bundes-, Landes- und Kommu­nal­ebene zur Verfü­gung steht. Die diffe­ren­zier­teste Stufe bildet die Versor­gung in Raster­zellen mit einer Größe von 100 x 100 Metern ab. Insge­samt stellt der Breit­ban­datlas Versor­gungs­daten dar, die von über 330 Tele­kom­muni­kati­ons­unter­nehmen gelie­fert wurden.

Der Breit­ban­datlas wurde seit 2005 von verschie­denen Betrei­bern betreut und immer wieder metho­disch weiter­ent­wickelt. Nun erscheint er zum zweiten Mal im Gigabit-Grund­buch auf Basis adress­genauer, verpflich­tender Daten­lie­ferungen. Erst­mals war die Bundes­netz­agentur für den gesamten Prozess der Daten­erhe­bung und -aufbe­rei­tung verant­wort­lich.

Ambi­tio­nierte Ziele bis 2030

Bundes­minister Volker Wissing sagte anläss­lich der heutigen Veröf­fent­lichung: "Germany goes digital: Das Gigabit-Grund­buch macht deut­lich, dass wir auf dem rich­tigen Weg sind, um die ambi­tio­nierten Ziele der Giga­bit­stra­tegie schnell zu errei­chen. Bis 2030 wollen wir flächen­deckend Glas­faser und Mobil­funk der neuesten Gene­ration verfügbar machen. Das Ausbau­tempo ist hoch. Bereits heute kann jeder vierte Haus­halt in Deutsch­land leis­tungs­fähige Glas­faser­anschlüsse nutzen. Fast 90 Prozent der Fläche Deutsch­lands sind zudem mit 5G-Mobil­funk versorgt. Wir wollen das Tempo weiter beschleu­nigen und unter­stützen den privat­wirt­schaft­lichen Ausbau mit gezielter Förde­rung und dem Abbau von Hinder­nissen, etwa mit alter­nativen Verle­geme­thoden und verein­fachten Geneh­migungs­ver­fahren."

"Wir entwi­ckeln das Gigabit-Grund­buch weiter und wollen die zugrun­delie­gende Daten­basis konti­nuier­lich verbes­sern", sagte Klaus Müller, Präsi­dent der Bundes­netz­agentur.

Die Bundes­netz­agentur will nicht nur im Bereich Tele­kom­muni­kation einen funk­tions­fähigen Wett­bewerb sichern und eine flächen­deckende Versor­gung zu güns­tigen Preisen errei­chen. Sie hilft auch geprellten Verbrau­chern.

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