Gaming

Nintendo DSi kommt im April mit AppStore

Auch auf dem alten Nintendo DS lassen sich ITK-Funktionen nutzen
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Am 3. April ist es soweit: Der Nintendo DSi wird dann auf dem europäischen Markt und damit auch in Deutschland eingeführt. Er soll um zwölf Prozent dünner als der Vorgänger Nintendo DS Lite sein und zugleich bei einem Gewicht von 214 Gramm über ein 3,25-Zoll-Display verfügen. Von Haus aus bietet Nintendos neuer Handheld weitaus mehr Funktionen, als nur Spiele abzuspielen. So sind im Vergleich zum Vorgänger etwa der Opera-Internet-Browser, ein Musikplayer und ein einfaches Bildbearbeitungsprogramm vorinstalliert. Spiele und weitere nützliche Anwendungen können in einem AppStore von Nintendo, dem sogenannten DSi-Shop, heruntergeladen werden.

Der Hersteller hat den früheren Steckplatz für Gameboy-Advance-Spiele durch einen SD-Card-Slot ersetzt, damit Downloads und Musik auf einer Speicherkarte gesichert werden können. Zusätzlich ist der Nintendo DSi mit zwei Kameras ausgestattet – die außen angebrachte löst 3 Megapixel auf, die innen platzierte leistet VGA-Auflösung. Damit soll es möglich sein, Fotos zu schießen, die anschließend auf dem Fernseher im Fotokanal der Wii angezeigt werden können, sowie Fotos in Spiele einzubinden. Denkbar wäre in Zukunft auch der Video-Chat mithilfe des Handhelds. Alle bisher erhältlichen Spieletitel für den Nintendo DS (Lite) sind - bis auf Gameboy-Advance-Spiele - mit der neuen Konsole kompatibel. Sie werden wie gewohnt mithilfe des Touchscreens und der Buttons gesteuert.

ITK-Anwendungen schon jetzt auf dem Nintendo DS nutzen

Nintendo DSi
Fotos: Nintendo
Einige der erwarteten ITK-Funktionen lassen sich bereits heute auf dem Nintendo DS mithilfe sogenannter Homebrew-Software, die von Hobby-Programmierern entwickelt wurde, nutzen. Dazu zählt beispielsweise das Programm DSOrganize, das die Nutzung von Organizerfunktionen, wie Adressbuch, Taschenrechner, Notizblock sowie Kalender ermöglicht und darüber hinaus noch über einen einfachen Internet-Browser sowie einen IRC-Client verfügt. Den Empfang elektronischer Post ermöglicht dagegen der einfache E-Mail-Client NDS-Mail. Er unterstützt die Protokolle POP3 und SMTP, verfügt über ein Adressbuch und ermöglicht die Verwaltung mehrerer E-Mail-Konten, den Download kleiner Anhänge sowie die Vorschau von JPEG-Dateien.

Mit DSAIM ist das Chatten über das ICQ und AIM möglich, mit Beup über MSN. Die Nachrichteneingabe erfolgt über eine virtuelle Touchtastatur. Auch der Versuch, VoIP-Gespräche über das Gerät zu führen, wurde inzwischen von einigen Programmieren unternommen. Das Ergebnis sind SvSIP für Gespräche über das SIP-Protokoll und der WiFi VoiceChatClient. Letzteres Programm ermöglicht darüber hinaus auch das Verschicken von Texten und Bildern, die mithilfe des Touchscreens erstellt wurden.

Rechtsexperte: Homebrew-Software unter bestimmten Voraussetzungen legal

Der Nintendo DSi im Detail
  • erhältlich ab 3. April für 170 Euro
  • Größe: 137 x 75 x 19 Millimeter
  • Gewicht: 214 Gramm
  • Ausstattung: 3,25-Zoll-Touchscreen,
    2 Kameras (3 MP und 0,3 MP), WLAN
    mit WPA2, Internet-Browser, Media-
    Player, AppStore
"Prinzipiell ist die Verwendung von Homebrew-Software legal, sofern diese ohne Verwendung oder ohne Beeinträchtigung fremder Urheberrechte hergestellt und auf dem betreffenden System abgespielt werden können", erklärt Marian Härtel, Experte aus Berlin für Gaming-Recht. "Urheberrechte können jedoch auch verletzt sein, wenn Teile von Schnittstellen übernommen oder beeinflusst werden, oder wenn das Betriebssystem beeinflusst wird, um beispielsweise Kopierschutzmaßnahmen zu umgehen."

Dabei sei für den Nutzer Vorsicht geboten, denn Laien könnten in solchen Fällen nur schwer einschätzen, welche Homebrew-Software legal und was illegal sei. Wer deshalb rechtlich auf Nummer sicher gehen will, wartet auf den Nintendo DSi, der bereits jetzt in diversen Online-Shops ab 169 Euro vorbestellt werden kann, und nutzt die vorinstallierten ITK-Anwendungen. Die Kosten für den alten Nintendo DS liegen zurzeit bei rund 140 Euro.

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