SMS-Falle

teltarif hilft: Aus Versehen in der SMS-Spam-Falle gelandet

Handy-Nutzer wusste nicht, wie er laufende SMS abbestellen konnte
Von Thorsten Neuhetzki

"ACHTUNG: Eine MMS Nachricht blockiert ihren SMS Eingang! Bitte antworten sie mit JA zum Abruf dieser sehr wichtigen Bildnachricht! Dieses Foto ist für Sie kostenfrei!" - Diese SMS von der Nummer 22654 bekam teltarif.de-Leser Andreas M. aus der Nähe von Gütersloh. Da er zum einen auf eine Nachricht seiner Schwester wartete und sich zum anderen nicht besonders gut mit Handys und den gängigen Spam-Attacken auskennt, antwortete er in der Tat im guten Glauben, die Nachricht seiner Schwester zu bekommen. Doch es kam etwas anders: In regelmäßigen Abständen wurden ihm SMS auf sein Handy gesendet, in denen er zu weiteren Aktionen aufgefordert wurde. Zum Teil handelte es sich dabei um Chat-Aufforderungen - auch erotischer Art.

Der Ostwestfale war verzweifelt, wusste nicht, wie er die SMS abstellen konnte - und welche Kosten auf ihn zukommen. Er wandte sich zunächst an seinen Mobilfunk-Händler - doch auch dieser konnte ihm nicht weiterhelfen. Letztlich wandte sich Andreas M. an die teltarif.de-Redaktion. Binnen weniger Stunden konnte die Redaktion ihn sowohl über die Kosten aufklären als auch den Weg aus der Misere aufzeigen. Damit auch andere betroffene Nutzer den SMS-Spam abstellen können, zeigen wir Ihnen im Rahmen dieses teltarif-hilft-Artikels, wie Sie sich selber helfen können.

Netzbetreiber informieren über Nummern-Inhaber

Spam-SMS können nerven
Foto: dpa
Zunächst ist entscheidend, wer der Absender des Spams ist. In diesem Fall war es die Premium-SMS-Nummer 22654, die auch als Antwortnummer für das "Ja" genutzt wurde. Da Andreas M. T-Mobile-Kunde ist, musste nun herausgefunden werden, wer die Nummer 22654 im T-Mobile-Netz betreibt. Dies ist bei T-Mobile sehr einfach über die Webseite möglich: Das Bonner Unternehmen bietet einen Download der Premium-SMS-Nummern samt der Inhaber an. Auch E-Plus bietet seinen Kunden eine derartige Abfrage [Link entfernt] an und auch Vodafone-Kunden können einen entsprechenden Download [Link entfernt] starten. Selbiges gilt für o2, die derartige Informationen für die Kunden bereit [Link entfernt] halten.

In unserem Fall handelte es sich um den Münchener Mehrwertdienste-Anbieter MindMatics [Link entfernt] . Eine Anfrage bei MindMatics ergab, dass die Nummer an eine Londoner Firma untervermietet ist. Doch MindMatics teilte auf teltarif.de-Anfrage auch mit, wie sich die SMS abbestellen lassen. Es müsse eine weitere SMS an die Kurzwahl gesendet werden mit dem Wort "Stop". Diese sei kostenpflichtig: Bei T-Mobile kostet die SMS 19 Cent, bei allen anderen Anbietern 1,99 Euro. Es geht aber auch kostenlos: Auf der Webseite content4me.de [Link entfernt] können die Handynutzer in Erfahrung bringen, wer ihnen über MindMatics SMS gesendet hat und welche Abos gebucht sind. Hier lassen sich auch die einzelnen Anbieter sperren und Abos abbestellen.

Vorsicht bei der Antwort an fremde Absender

Nach Angaben von MindMatics waren alle SMS, die Andreas M. bekommen hat, kostenlos. Lediglich die erste Antwort mit "Ja" sei kostenpflichtig gewesen und habe 1,99 Euro gekostet. Somit zahlt der Ostwestfale nun etwas mehr als 2 Euro inklusive Abbestellung - ein Betrag, für den es sich kaum lohnt, sich mit dem Netzbetreiber T-Mobile, MindMatics und dem Dienste-Anbieter aus London zu streiten. Daher gilt es um so mehr, Vorsicht walten zu lassen, auf welche SMS man antwortet und an welche Nummer die Antwort geht. In einigen Fällen - dies zeigt das Beispiel unseres teltarif-hilft-Falls - kann man mit etwas Recherche-Aufwand auch wieder aus der SMS-Falle herauskommen.

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