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Editorial: Einfach mal schnell ins Internet

Die Tages-Flatrate macht den Einstieg in die mobile Nutzung des Internets erschwinglich
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Laptops sind eine feine Sache: Sie nehmen weniger Platz weg, brauchen (meist) deutlich weniger Strom und lassen sich einfach mitnehmen, sind aber dennoch - 3D-Grafikleistung ausgenommen - fast so schnell wie klassische Desktop-PCs. Und obwohl die Kleinheit ihren Preis hat - Laptops sind bei vergleichbarer Ausstattung meist teurer als ihre größeren Brüder - haben die Laptops in Deutschland bei den Verkaufszahlen letztes Jahr erstmalig die Desktops überholt.

Hat man den Laptop auf Reisen dabei, dann kommt schon mal der Wunsch auf, ins Internet zu gehen. Fürs Geschäft ist es schon nützlich, zwischendurch die E-Mails durchgehen oder eine wichtige Präsentation herunterladen zu können. Im Urlaub interessieren hingegen Informationen über den Urlaubsort: die Wettervorhersage für die nächsten Tage, Sehenswürdigkeiten oder aktuelle Veranstaltungen. Wie gut, dass UMTS/HSDPA-Handys, -Sticks oder -Datenkarten nicht mehr die Welt kosten: SIM einlegen, Handy oder Datenkarte mit dem Computer verbinden (einstecken/Bluetooth/Datenkabel), lossurfen.

Doch hatten die Mobilfunk-Anbieter bisher für diese gelegentlichen Nutzer kaum passende Angebote im Programm. Das auf den meisten SIMs voreingestellte "GPRS by Call" ist für mehr als ein paar Text-E-Mails einfach zu teuer. Große Volumenpakete oder Daten-Flatrates lassen die mit dem Laptop übertragenen Datenmengen zwar erschwinglich werden. Doch dank den bisher üblichen Mindestlaufzeiten von 3, 6 oder gar noch mehr Monaten verursachen sie auch dann noch Kosten, wenn man sie gar nicht mehr braucht. Schließlich hat man ja zurück im Büro oder zu Hause bereits einen Internet-Anschluss.

Spezialtarife für Tagesnutzung: Vodafone machte den Anfang

Vodafone machte vor knapp zwei Jahren den Websessions ein Tarifmodell vor, das den mobilen Internetzugang für Gelegenheitsnutzer ermöglicht. Mit 17,49 Euro pro 24-Stunden-Zeitraum war es zwar alles andere als billig. Doch bewirkte das von Hotspots abgeschaute Bezahlmodell, dass man im Vorhinein klar darüber informiert wurde, was der Spaß kosten wird.

T-Mobile folgte Anfang dieses Jahres mit der Xtra DayFlat für 7,95 Euro pro Kalendertag. Als mehrfach verlängertes und mindestens bis Jahresende verfügbares Einführungsangebot werden derzeit nur 4,95 Euro pro Tag berechnet. Vodafone reagierte und bietet die WebSessions inzwischen dauerhaft zu diesem Preis an.

Dabei hat Vodafone das bessere Modell: Dank der 24-stündigen Laufzeit kann eine am Abend begonnene Sitzung am nächsten Morgen ohne erneute Zahlung fortgesetzt werden. Zudem ist keine spezielle SIM-Karte erforderlich; eine Web-Session kann mit jeder gültigen Vodafone-SIM durch Änderung des APNs eingeleitet werden.

Nun legt der Discounter Fonic im o2-Netz nach und bietet eine Tagesflatrate für nur 2,50 Euro an. Das Startpaket inklusive SIM, schnellem Stick und Startguthaben kostet unter 100 Euro. Das Ziel von Fonic: Viele Kunden erreichen, die "einfach mal so" ins Internet wollen, egal, wo sie gerade sind. Im Vergleich mit dem, was sonst so unterwegs an Spesen anfällt, ist 2,50 Euro wahrhaftig nicht teuer: Selbst der U-Bahn-Fahrschein oder die Sitzplatzreservierung im Zug können teurer sein.

Umsichtige Tarifauswahl weiterhin wichtig

Der Nutzer muss aber weiterhin darauf aufpassen, sich nicht im Tarifdschungel zu verirren. Denn Fonic rechnet immer zum eingestellten Tarif nicht, nicht zum für den für den Kunden am günstigsten. Jeder Tag der Nutzung kostet bei der Tagesflatrate 2,50 Euro, auch dann, wenn man nur ein oder zwei Webseiten aufruft, was mit dem Standard-Datentarif von Fonic vielleicht nur ein Zehntel dessen gekostet hätte. Surft man an mehr als zehn Tagen im Monat, sind zudem die herkömmlichen mobilen Surf-Flatrates günstiger. Macht man schließlich mit einer auf den Standard-Datentarif eingestellten Fonic-Karte einen größeren Download, können schnell auch 25 Euro oder mehr weg sein.

Und mit einer gänzlich anderen SIM könnten bei einer gut 100 Megabyte großen Session am Schluss gar 250 Euro oder gar 2500 Euro auf dem Zähler stehen. Gegen die leider immer noch allgegenwärtigen Kostenfallen beim mobilen Internet hilft leider auch Fonic nicht. Von daher bleibt nur der Rat: Genau aufpassen, welche SIM man in die Datenkarte oder den Surfstick einlegt; sich noch einmal vergewissern, dass die richtige Option geschaltet ist, und erst dann "einfach mal schnell ins Internet gehen".

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