Strategie

Neuer Telekom-Chef denkt über weitere Preissenkungen nach

Außerdem soll der Kundendienst besser werden
Von dpa / Björn Brodersen

Die Deutsche Telekom will unter Leitung ihres neuen Vorstandsvorsitzenden René Obermann nicht nur den Service verbessern, sondern auch Möglichkeiten zu Tarifermäßigungen nutzen. Der Bild-Zeitung sagte Obermann: "Wenn es uns gelingt, unsere Kosten zu senken, können wir unsere Preise weiter senken." Dies sei auch ein Erfordernis des Konkurrenzumfelds in den Märkten Telefonfestnetz, Handy und Internet: "Der Wettbewerb wird härter und die Preise bewegen sich nach unten." Er schränkte ein: "Wir werden nicht zum billigen Jakob der Branche. Die Telekom will aber 'den Preis wert sein'."

Um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, müsse man "in vielen Bereichen schneller reagieren, freundlicher sein - und eine Kunden orientiertere, einfachere Sprache finden", sagte Obermann. "Dazu werden wir alle Bereiche überprüfen, wo wir direkten Kontakt zum Kunden haben. Angefangen beim Verkaufsgespräch bis hin zur Verständlichkeit von Produkten und Tarifen oder der Bearbeitung von Aufträgen und Reklamationen." Obermann unterstrich, dass Verbesserungen im Servicebereich für ihn oberste Priorität haben. "Da haben wir starken Nachholbedarf und müssen unsere Hausaufgaben machen."

Er kündigte an, dass leitende Mitarbeiter des Konzerns künftig regelmäßig mit Kunden in Kontakt kommen sollen. "Es ist falsch, wenn Führungskräfte Geschäftspolitik am grünen Tisch machen. Sie müssen sich auch an der Basis mit Kundenanliegen auseinandersetzen", sagte er. Deshalb würden Manager künftig regelmäßig zum Dienst in die Geschäfte und Callcenter geschickt.

Keine näheren Angaben zum künftigen Stellenabbau

Nicht festlegen wollte sich der neue Telekom-Chef zur Frage, welchen Umfang der Stellenabbau bei der Deutschen Telekom noch annehmen werde. Obermann wörtlich. "Dazu gibt es heute keinen Schnellschuss. Klar ist: Wir müssen Kosten sparen, um wettbewerbsfähig zu bleiben." Er betonte aber auch, dass sozialer Interessenausgleich beim Personalabbau eine Rolle spielen werde: "Alles, was in den nächsten Jahren auf uns zukommt, müssen wir im Schulterschluss mit den Tarifpartnern entwickeln." Allerdings will Obermann dabei Konflikten nicht aus dem Weg gehen: "Wir werden es aber auch in Zukunft nicht allen recht machen können."

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