Ratgeber

Suchmaschinen: Mit Spezialschnüfflern im Internet suchen

Vorsicht vor der Konzentration auf nur eine Suchmaschine
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dpa

Die Informationsflut im Internet ist schier unendlich. Suchmaschinen sind dabei die Torwächter des Internets. Wer sich in den weltweiten Wirren des Datendschungels zurechtfinden will, kommt an ihnen kaum vorbei. Leider liefern die virtuellen Spürnasen nicht nur nützliche, sondern häufig auch wertlose Treffer, vermischt mit jeder Menge Werbung. Für bessere Ergebnisse empfehlen Experten den Einsatz von Spezialsuchdiensten, bestimmten Suchbefehlen und vor allem: präzise Anfragen.

Die meisten Nutzer durchforsten heutzutage das Netz mit der Suchmaschine Google. Doch gerade Google steht immer wieder in der Kritik mit seiner Suchmaschine ein sogenanntes "Googlepol" aufzubauen. Ein Großteil der Deutschen sucht seine Informationen im Internet mit Google. Doch nicht nur einfache Suchbegriffe können bei Google eingegeben werden: Mit Google News bietet das Portal auch Nachrichten und Suchmöglichkeiten in den Nachrichten und auch eine E-Mail-Funktion hat der Anbieter seit langem integriert. Das Problem bei allen Suchmaschinen und somit auch beim Platzhirsch Google: Die Suchmaschine entscheidet, was angezeigt wird. "Suchmaschinen entscheiden nicht, welche Informationen sich im Internet befinden", sagt Hendrik Speck, Professor für Informatik und digitale Medien gegenüber dem NDR-Medienmagazin zapp. "Aber sie entscheiden, wie diese Informationen gefunden werden." Wenn also beispielsweise Google nicht will, dass bestimmte Informationen verbreitet werden, hätte das Unternehmen gute Chancen, dieses auch durchzusetzen.

Suchmaschinen haben die Macht der Informationsfilterung

Suchmaschinen sehen alles durch
ihre eigene Brille. Foto: dpa
"Wir glauben an Meinungsfreiheit, nicht an Zensur", sagt Google-Sprecher Stefan Keuchel. Gesperrt würden daher nur Seiten, die verboten sind. Orientierung biete eine Liste mit rund 1 000 Internetadressen der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Auch in China verfahre das Unternehmen so. Dort dürfen keine Treffer zum Massaker auf dem Tiananmenplatz oder zum Einmarsch in Tibet erscheinen. Kritiker sprechen von einem "willfährigen Ausblenden regimekritischer Inhalte". Wer sich nicht an die Regeln des jeweiligen Landes halte, könne dort keine Seite betreiben, hält Keuchel dagegen. In China war die unzensierte Google- Seite im Juni zeitweise blockiert.

Aufgrund der möglichen Zensur-Szenarien kann ein Blick auf andere Suchmaschinen nicht schaden. Das gilt vor allem dann, wenn sensible Informationen gesucht werden oder die gefundenen Daten hieb- und stichfest sein müssen. Die eine richtige Suchmaschine gibt es nicht. Jeder Suchdienst bewertet die Bedeutung von Internetseiten anders - auch deswegen unterscheiden sich die Trefferlisten zum Teil stark.