Neuauflagen

Die neue Browser-Generation

Internet Explorer 7, Firefox 2 und Opera 9 im Vergleich
Von Christian Horn

Im vierten Quartal dieses Jahres soll es endlich soweit sein: Dann will Microsoft seinen neuen Browser Internet Explorer 7 in der finalen Version herausbringen. Der Gigant aus Redmond hat sich Zeit gelassen. Volle fünf Jahre sind seit der Veröffentlichung des Vorgängers Internet Explorer 6 im Jahr 2001 vergangen - ohne dass der Browser des weltweit führenden Software-Herstellers nennenswerte Änderungen erfahren hätte.

Die langjährige Untätigkeit wird Microsoft angekreidet: Das Unternehmen habe sich nach gewonnenem "Browser-Krieg" über Netscape [Link entfernt] auf seinen Lorbeeren ausgeruht, der IE 6 sei inzwischen hoffnungslos veraltet und beherrsche nicht das ABC moderner Browser wie Tabbed Browsing oder RSS-Feeds. Vor allem aber in Sicherheitsfragen sei die Reputation des IE 6 katastrophal und mithin die Hauptursache für die massenhafte Abwanderung zum Alternativ-Browser Firefox - in Deutschland surft schon jeder vierte Nutzer mit dem Mozilla-Browser.

Allen Unkenrufen zum Trotz - noch ist der Internet Explorer bei den Browsern marktbeherrschend und Microsoft liefert mit dem IE 7 nun die längst fällige Generalüberholung seines Webbrowsers ab. Ob damit jedoch einmal verlorene Marktanteile wiedergewonnen werden können oder der Trend zum Alternativ-Browser rückgängig gemacht werden kann, bleibt abzuwarten.

Die alternative Konkurrenz ist gerüstet: Die erste Beta-Ausgabe von Firefox 2, der nächsten "Meilenstein"-Ausgabe des Mozilla-Browsers, wurde bereits vorgelegt, die finale Version soll noch in diesem Jahr erscheinen. Opera, der norwegische Browser-Hersteller, erklärt, die im Juli veröffentlichte Ausgabe Opera 9 sei nur ein erster Warnschuss für den Internet Explorer 7 gewesen. Man arbeite bereits an Version 10 und sei gewillt, Microsoft weitere Marktanteile abzujagen. Oberfläche des Mozilla Firefox

Webbrowser-Neuauflagen im Vergleich

Zum Themenmonat Surfen im Internet will unser Webbrowser-Vergleich beschreiben, was die Neuauflagen von Internet Explorer, Firefox und Opera zu bieten haben. Zum Vergleich wurden die aktuellsten verfügbaren Versionen, Internet Explorer Beta 3, Firefox 2 Beta 1 und Opera 9.01, herangezogen. Wenn hier zwar nur die drei führenden Browser verglichen werden, sollte nicht übersehen werden, dass die Browser-Welt noch etliche weitere Mitspieler kennt, die zwar nur geringe Marktanteile behaupten, jedoch durchaus mit spezifischen Reizen punkten können: Bei den Plattform-übergreifenden Browsern wären Seamonkey und die Mozilla Suite, beide aus dem Hause Mozilla, Netscape [Link entfernt] und der auf Firefox basierende Community-Webbrowser Flock zu nennen. Plattform-spezifisch für den Mac gibt es den Apple-Browser Safari [Link entfernt] , den kostenpflichtigen OmniWeb und, ebenfalls von Mozilla, Camino. Ein traditioneller Linux-Browser ist der Konqueror. Zudem gibt es mit Avant Browser, Maxthon oder Slim Browser eine Reihe von "Browser-Aufsätzen" für den Internet Explorer, die die Funktionalität des Microsoft-Browsers erweitern.