Spione

Schutz vor Spyware und Cookies

Eindringlinge spionieren das Surfverhalten der Internetnutzer aus
Von Steffen Prey

Viele Anwender, die regelmäßig online einkaufen, kennen dieses Phänomen schon. Kurz nach dem Aufrufen einer Internetseite wird man bereits als Kunde persönlich begrüßt. Dafür sorgen so genannte Cookies. Das sind kleine Textdateien, die sich im Browser einnisten, Informationen speichern und Besucher gegenüber dem Händler als Kunden identifizieren. Doch so harmlos sind die kleinen "Plätzchen" nicht immer: Sie wissen nämlich oft auch, wie lange und wie häufig wir mit einem Rechner auf einer bestimmten Seite waren.

Ferner protokollieren sie bei limitierten Angeboten, wie oft jemand einen Service bereits in Anspruch genommen hat. Diese Praxis findet man unter anderem bei einigen Routenplanern. Dort kann man sich beispielsweise fünf Verbindungen pro Tag berechnen lassen. Damit der Anbieter einen Überblick über das Nutzerverhalten behält, wird meist beim ersten Besuch ein Cookie übertragen. Wer das als Anwender nicht möchte, hat verschiedene Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren.

Cookies lassen sich leicht finden und entfernen

In seinem Browser kann man zunächst festlegen, ob man Cookies grundsätzlich akzeptiert oder ablehnt. Außerdem hat ein Internetnutzer die Möglichkeit, nur die Cookies bestimmter Anbieter zuzulassen und vor jedem Besuch einer Seite erneut gefragt zu werden. Wer sich den kleinen Programmen verweigert, gelangt allerdings teilweise noch nicht einmal auf die gewählten Seiten, denn viele Betreiber von Internetseiten setzen die Akzeptanz von Cookies mittlerweile voraus. Diese können jedoch in der Regel auch im Nachhinein wieder leicht vom eigenen PC entfernt werden. Im Internet Explorer werden die Cookies gemeinsam mit den temporären Internetdateien verwaltet. Sie lassen sich im Menü "Extras" bei den Internetoptionen unter der Registerkarte "Allgemein" finden und löschen. Auch bei Firefox hat man bei den Einstellungen derartige Möglichkeiten.

Gar nicht harmlos: Spyware spioniert verdeckt Daten aus

Als Spyware bezeichnet man kleine Programme, die Daten über das Surfverhalten ausspionieren. Der wesentliche Unterschied zu Cookies besteht jedoch darin, dass die kleinen Schädlinge in der Regel verdeckt im Hintergrund agieren. Außerdem sind sie sehr viel schwerer zu finden und zu entfernen. Technisch gesehen arbeitet Spyware auf einem ziemlich hohen Niveau, erkennt Schwachstellen und umgeht teilweise sogar Firewalls. Den hauptsächlichen Nutzen daraus ziehen in der Regel diverse Anbieter von Share- und Freewareprogrammen. Darin wird Spyware des öfteren integriert und übermittelt den Programmierern anschließend Daten über das Surfverhalten der Anwender.

Zahlreiche Tools finden Spyware und bereinigen das System

Der Softwarehersteller Lavasoft [Link entfernt] stellt mit seinem Programm Ad-Aware einen Spyware-Killer zur Verfügung. Für den privaten Einsatz kann man die Software mit ihren vielfältigen Funktionen kostenlos herunterladen und verwenden. Die Liste mit der zu suchenden Spyware wird vom Hersteller regelmäßig aktualisiert. Auch andere Hersteller bieten derartige Werkzeuge an.

Der Spy Sweeper von Webroot kostet beispielsweise 29,95 Euro. Das Programm gibt in der Art eines Lexikons interessante Auskünfte über die gefundene Spyware. Außerdem erkennt die Software ähnlich wie ein Virenscanner auch spywareähnliche Signaturen. Hierbei sollte man jedoch darauf achten, welche Dateien als gefährlich eingestuft und vielleicht entfernt werden. Ansonsten kann es eventuell zu Problemen innerhalb des Systems kommen. Auf der Homepage von Webroot kann man einen kostenlosen Scan seines Rechners durchführen lassen, um zu sehen, ob der eigene PC infiziert ist.

Der Einsatz von Spyware ist übrigens nicht unbedingt illegal. Häufig wird man bei der Installation von Software in den Lizenzbestimmungen darüber informiert.