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Mit dem Handy ins Internet

Wie teuer ist die Nutzung des mobilen Internets wirklich?
Von Marie-Anne Winter /

Vor sieben Jahren kam mit dem 7110 von Nokia das erste WAP-Handy auf den Markt. Damit war es erstmals möglich, Internet-Inhalte direkt auf einem Handydisplay anzusehen. Echtes Surfen im Internet war das allerdings noch nicht. Vielmehr bereiteten die Netzbetreiber Nachrichten, Wetterberichte, Veranstaltungstipps, Sport- und Finanzinformationen, aber auch Unterhaltungsangebote speziell für das mobile Internet auf. Bild: solvay-pharma.ru

Die Seiten waren in der Programmiersprache WML gestaltet, nicht in dem im regulären World Wide Web üblichen HTML. Damit konnten auf den früher vergleichsweise kleinen Handydisplays vor allem Texte, aber kaum Fotos und Grafiken angemessen dargestellt werden. Doch nicht nur ansprechende Inhalte, vor allem auch die Kunden fehlten. Minutenpreise von 39 Pfennig und später 19 Cent luden nicht gerade zu einer größeren Verweildauer auf den mobilen Internet-Seiten ein.

Allerdings hat sich inzwischen einiges getan. Immer mehr Inhalte-Anbieter bereiten ihre Homepages speziell für die WAP-Nutzung auf. Mit WAP 2.0-tauglichen Handys lassen sich über den WAP-Browser auch PDA-optimierte Internet-Seiten abrufen.

E-Mail per WAP

Das erste WAP-Handy Auch der Zugriff auf E-Mails ist per WAP-Handy möglich. So beispielsweise die Seite wapd.de [Link entfernt] die Möglichkeit, fast alle gängigen Mail-Konten auch über WAP abzufragen und elektronische Post zu verschicken. Teilweise bieten auch die Netzbetreiber in ihren WAP- und Multimedia-Portalen E-Mail-Sammeldienste an, so dass die elektronische Post, die auf der am PC genutzten Adresse eingeht, auch vom Handy aus gelesen und beantwortet werden kann. Ein direkter Zugriff auf POP3- oder IMAP4-Mailkonten ist über WAP allerdings nicht möglich.

Beim WAP-Zugang werden in der Regel nur kleine Datenmengen übertragen, so dass die Nutzung bei einer volumenbasierten Abrechnung deutlich günstiger geworden ist. Wer nur gelegentlich WAP nutzt, kann das mit den vom Anbieter voreingestellten GPRS-by-Call-Tarifen tun. Vielnutzer sollten dagegen Optionstarife für die Datennutzung buchen, um die Kosten im Griff zu behalten.

Als erster Netzbetreiber versuchte o2, die Benutzung des WAP-Angebote etwas attraktiver zu gestalten. Zunächst gab es Sonderkonditionen für die Nutzung der Angebote innerhalb der Genion-Homezone. Später führte der erst 1998 gestartete Münchner Mobilfunk-Netzbetreiber als erstes Unternehmen eine WAP-Flatrate ein. Damit können alle Kunden mit einem festen Vertragsverhältnis zum Pauschalpreis von 4,95 Euro im Monat alle WAP-Inhalte nutzen.