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Das Breitband-Internet wird mobil

Netzbetreiber bieten Web-Zugriff auch unterwegs in DSL-ähnlicher Qualität
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Im Rahmen unseres Themenmonats zum Surfen im Internet berichten wir heute über die Möglichkeit, auch über die Mobilfunknetze online zu gehen. Dies ist sogar inzwischen eine ernst zu nehmende Alternative zum DSL- oder Kabel-Internet-Anschluss - nicht nur dann, wenn diese Breitband-Zugänge gar nicht zur Verfügung stehen.

Anfang 2004 startete Vodafone als erster Netzbetreiber die Vermarktung des UMTS-Netzes. T-Mobile, o2 und E-Plus zogen wenig später nach. Über UMTS steht immerhin eine Übertragungsbandbreite von 384 kBit/s zur Verfügung. Das ist die gleiche Performance, wie man sie auch von DSL-light-Anschlüssen kennt. Einzig die etwas höheren Ping-Zeiten erinnern noch daran, dass man mitnichten über DSL oder Kabel-Internet, sondern über ein Mobilfunknetz online ist. T-Mobile-Kunden können neben UMTS und HSDPA auch über EDGE surfen

HSDPA in den D-Netzen

Seit dem Frühjahr 2006 bieten T-Mobile und Vodafone auch die UMTS-Erweiterung HSDPA an. Die Netzbetreiber versprechen damit Downloads mit bis zu 1,8 MBit/s. Das ist das Niveau eines Standard-DSL-Anschlusses. Tests der teltarif.de-Redaktion zeigten, dass die Antwortseiten zwar nicht die von drahtgebundenen Internet-Zugängen gewohnte Qualität erreichen. Dennoch kommt beim Surfen "DSL-Feeling" auf und das drahtlose Internet ist durchaus eine Alternative zu einem kabelgebundenen Online-Zugang.

Besonders interessant dürfte der UMTS/HSDPA-Internet-Zugang dann sein, wenn ein Online-Fan in einer Region wohnt, in der DSL oder Kabel-Internet nicht zur Verfügung stehen. Hier gäbe es mit UMTS bzw. HSDPA die Möglichkeit, einen Breitband-Internet-Zugang zu bekommen, der nicht ganz so teuer ist wie zum Beispiel die Satelliten-DSL-Flatrate der Telekom.

Vodafone: 2 000 Städte mit UMTS versorgt

Vor allem Vodafone hat in den letzten Jahren ein enormes Tempo beim Netzausbau vorgelegt. Der zweitgrößte deutsche Mobilfunk-Anbieter versorgt nach eigenen Angaben mittlerweile rund 2 000 Städte und Gemeinden mit seinem UMTS-Netz. Damit können 80 Prozent der Bevölkerung den auch als 3G bezeichneten Mobilfunk-Standard nutzen. Für 65 Prozent der Bevölkerung steht auch bereits HSDPA zur Verfügung. Bis zum Jahresende soll das komplette UMTS-Netz auf HSDPA umgerüstet sein.

T-Mobile erreicht den UMTS-Ausbaustand seines größten Konkurrenten nicht ganz, hat aber dafür schon sein gesamtes 3G-Netz mit dem HSDPA-Turbo ausgerüstet. Nachdem die Telekom-Mobilfunktochter einige Zeit nur wenig in den weiteren Netzausbau investiert hatte, können seit einigen Monaten wieder verstärkt neue UMTS-Sender beobachtet werden.