Bitkom

Fußball-Bundesliga soll Internet-TV zum Durchbruch verhelfen

Branchenverband setzt auf "Revolution des Fernsehens"
Von AFP / Thorsten Neuhetzki

Die am Freitag startende Bundesliga-Saison wird nach Einschätzung der Telekom- und Medienbranche dem Fernsehen über das Internet in Deutschland zum Durchbruch verhelfen. "Wir stehen vor einer Revolution des Fernsehens", erklärte der Präsident des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom). Er verwies auf eine Studie des Marktforschungsinstituts Gartner, wonach im Jahr 2010 bereits 2,8 Millionen deutsche Haushalte TV-Angebote über das Internet nutzen werden. Die jährlichen Umsätze des Online-Fernsehens würden bis dahin auf etwa eine halbe Milliarde Euro steigen.

Für die neue Bundesliga-Saison hat sich die Deutsche Telekom die erstmals ausgeschriebenen Rechte für die Übertragung der Spiele per DSL-Leitung gesichert. Sie will damit die Attraktivität ihres Triple-Play-Pakets aus Fernsehen, Internet und Telefon steigern. Auch die großen Kabelnetzkonzerne bieten ihren Kunden derartige Dreierpacks an, wobei Arena [Link entfernt] für die neue Bundesliga-Saison die Übertragungsrechte ergattert hat.

Bislang wird der Markt für das Internet-Fernsehen in Deutschland noch vor allem vom Downloading getragen. Laut Bitkom laden sich die Kunden derzeit monatlich 160 000 kostenpflichtige Spielfilme, Serien und Dokumentationen herunter, was einem Plus von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche. Mit dem Empfang von exklusiven Sportereignissen und etablierten TV-Kanälen erreiche das Internet-Fernsehen jetzt aber eine neue Entwicklungsstufe, betont der Verband. Möglich werde das Zusammenwachsen von Internet und klassischem Fernsehen durch immer leistungsfähigere Netze und eine neue Generation von so genannten Set-Top-Boxen. Sie brächten das TV-Programm in der gewohnt guten Qualität auch auf den bereits vorhandenen Fernsehbildschirm.