Neuauflagen

Die neue Browser-Generation

Internet Explorer 7, Firefox 2 und Opera 9 im Vergleich
Von Christian Horn

Während Microsoft seinem Internet Explorer eine komplett neu gestaltete Oberfläche spendiert hat, bleibt der Firefox in der Versionsnummer 2 seinem schlichten Design treu und bietet auf der Oberfläche kaum Neues. Bis auf das "Gehe"-Menü, das in Chronik umbenannt wurde, präsentiert sich Firefox 2 dem Auge des Nutzers in weitgehend unveränderter Gestalt. Firefox 2 zeichnet sich jedoch - vor allem unter der Haube - durch eine Vielzahl kleinerer Neuerung aus. Bedauerlich ist allerdings, dass wegen mangelnder Entwickler-Ressourcen die Implementation von Places, einer Funktion, die die Verwaltung von Lesezeichen und History vereinfacht, verschoben wurde und nun wohl erst in Firefox 3 verwirklicht wird.

Phishing-Schutz und erweiterte Search-Box- und Tabbed-Browsing-Funktionen

Die Highlights bei Firefox 2 sind der eingebaute Phishing-Schutz, erweiterte Search-Box- und Tabbed-Browsing-Funktionalitäten sowie verbesserte RSS-Feed-Unterstützung: Beim Phishing-Schutz kann sich der Nutzer für Anti-Phishing über eine lokal vorgehaltene Datei mit bekannten Phishing-Seiten entscheiden, oder er kann Google als Anti-Phising-Provider einsetzten. Bei der überarbeiteten Search-Box schlägt nun schon bei der Eingabe eines Suchbegriffs ein Drop-Down-Menü verwandte Begriffe vor und ein neuer Suchmaschinen-Manager erleichtert die Verwaltung der ausgewählten Suchmaschinen.

Beim gleichzeitigen Surfen auf mehreren Webseiten mit Tabbed Browsing können jetzt versehentlich geschlossene Tabs über das Chronik-Menü wiederhergestellt werden und es gibt nun auch einen Schließen-Button auf den Tabs. Bei den RSS-Feeds können nun optional auch externe Reader benutzt werden. Weitere Neuerungen bei Firefox 2 sind, dass bei einem Browser-Absturz jetzt automatisch die letzte Sitzung wiederhergestellt wird, eine Rechtschreibprüfung hilft beim Ausfüllen von Text-Boxen in Web-Formularen und der Add-Ons-Manager verwaltet nun Erweiterungen und Themes. Firefox 2 bringt zudem JavaScript 1.7- und erweiterte SVG-Unterstützung, einen neuen Windows Installer und ein Update des Extension-Systems.

Hauptstärke des Firefox ist seiner Erweiterbarkeit

Firefox-Logo
Foto: mozilla.org
Trotz all dieser Neuerungen dominiert bei Firefox 2 der Gesamteindruck eines einfachen, fast schon asketischen Webbrowsers. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass eine der Hauptstärken des Open-Source-Browsers in seiner Erweiterbarkeit liegt. Die Firefox-Entwicklergemeinde produziert massenhaft Extensions und Themes, deren Dauerbrenner wie NoScript oder Fasterfox absolut empfehlenswert sind. Ein Ausflug in die deutschsprachige Add-Ons-Sammlung mit über 300 Einträgen, aber auch in die englischsprachige mit über 1 000 Einträgen, lohnt allemal. Zwar bietet auch Microsoft in seinem Add-Ons [Link entfernt] -Center Erweiterungen für den Internet Explorer, diese sind jedoch zumeist kostenpflichtig, und auch bei Opera gibt es inzwischen schon eine ansehnliche Sammlung von Widgets [Link entfernt] - die reichhaltige Firefox-Sammlung stellt diese Angebote jedoch in den Schatten.

Opera als schneller und stabiler Webbrowser

Opera, von seinen Nutzern als schneller und stabiler Webbrowser hoch geschätzt, blieb der kometenhafte Aufstieg des Firefox versagt, was mitunter darauf zurückzuführen ist, dass der Browser erst seit September letzten Jahres kostenfrei erhältlich ist. Opera eilt der Ruf des "Alleskönners" voraus. Als erster Browser mit Tabbed Browsing und RSS-Support hatte Opera die Nase immer etwas vorn und bietet standardmäßig viele Features, wie zum Beispiel "Mausgesten", die andere Browser nur über Add-Ons realisieren.

Wie Firefox 2 präsentiert sich auch Opera 9 mit nahezu unveränderter Oberfläche. Neu bei Opera 9 ist das Widgets-Menü. Widgets sind kleine Applikationen, die anders als Firefox-Erweiterungen nicht den Browser selbst modifizieren, sondern in eigenen Fenstern aufspringen und hier ihre zumeist Internet-basierten Dienste leisten. Weitere Neuigkeiten sind "Seitenspezifische Einstellungen" und "Inhalte blockieren". Hier öffnet sich jetzt mit Rechtsklick auf eine Webseite ein Menü, das eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten, zum Beispiel die Aktivierung von Skripten oder das Cookie-Verhalten, für eine einzelne Webseiten bietet. Nützlich ist eine neue Funktion, die es erlaubt, beliebige Suchmaschinen hinzuzufügen. Ein Rechtsklick in ein Suchmaschinen-Textfeld, beispielsweise bei der teltarif-Suchmaschine, öffnet ein "Suche erstellen"-Menü, und mit wenigen Mausklicks ist die Suchmaschine der Wahl jederzeit über die Search-Box verfügbar. Eine weitere Neuigkeit bei Opera 9 ist die Miniatur-Darstellung der Webseite, wenn man den Mauszeiger über einen Tab hält. Opera 9 integriert zudem einen BitTorrent-Client.