iPhone 12

Apple bestätigt: iPhone 12 kommt später

Während der Smart­phone-Markt in der Corona-Krise seinen heftigsten Rück­gang erlebte, legten die iPhone-Verkäufe zu. Dabei half auch das iPhone SE. Mit dem Kauf der nächsten Modelle werden Kunden aller­dings etwas länger als üblich warten müssen.
Von dpa /

Ein mögliches iPhone-12-Design Ein mögliches iPhone-12-Design
Quelle: twitter.com/BenGeskin
Die neuen Modelle von Apples iPhone werden in diesem Jahr nicht wie gewohnt im September in den Handel kommen. Apple rechne damit, dass die Geräte erst "einige Wochen später" verfügbar sein werden, sagte Finanz­chef Luca Maestri.

Ange­sichts der Arbeits­un­ter­bre­chungen in der chine­si­schen Ferti­gungs­in­dus­trie wegen der Corona-Krise war darüber bereits im Früh­jahr speku­liert worden.

Von Apple werden in diesem Jahr erneut mehrere iPhone-Modelle mit verschie­denen Bild­schirm­größen erwartet. Medi­en­be­richten zufolge werden sie erst­mals den super­schnellen 5G-Daten­funk unter­stützen. Apple bringt neue iPhones seit Jahren im September heraus Eine Ausnahme gab es 2017 - damals kam das dama­lige Top-Modell iPhone X erst im November auf den Markt.

Absatz­schub durch die neuen iPhones dürfte ausbleiben

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Quelle: twitter.com/BenGeskin
Der Konzern berei­tete mit der Ankün­di­gung die Anleger darauf vor, dass im laufenden Quartal der übliche Absatz­schub durch die neuen Modelle ausbleiben dürfte. Im vergan­genen Vier­tel­jahr verkauften sich aktu­elle iPhones unter­dessen besser als von Analysten - und dem Unter­nehmen selbst - erwartet.

Der Umsatz mit Apples wich­tigstem Produkt stieg im Jahres­ver­gleich um 1,7 Prozent auf 26,4 Milli­arden Dollar (22,2 Milli­arden Euro). Analysten hatten mit einem iPhone-Umsatz bei nur 21 Milli­arden Dollar gerechnet.

Eine wich­tige Rolle scheint dabei die Neuauf­lage des güns­ti­geren Modells iPhone SE (2020) gespielt zu haben. Nach Berech­nungen der Markt­for­schungs­firma IDC stei­gerte Apple im vergan­genen Quartal den iPhone-Absatz um gut elf Prozent auf 37,6 Millionen Geräte. Der Unter­schied zwischen dem Wachstum bei Stück­zahlen und Umsatz weist darauf hin, dass mehr güns­tige Geräte als ein Jahr zuvor verkauft wurden. Auf jeden Fall ist das deut­liche Absatz­plus bemer­kens­wert in einem Markt, der nach IDC-Zahlen insge­samt um 16 Prozent schrumpfte. Es war der bisher stärkste Rück­gang in dem lange boomenden Geschäft.

Apple selbst nennt keine Absatz­zahlen mehr

Apple iPhone 12

Konzern­chef Tim Cook sagte dazu ledig­lich: "Das iPhone SE hat defi­nitiv unseren Ergeb­nissen geholfen." Unter anderem hätten es viele bishe­rige Nutzer von Android-Smart­phones gekauft. Analysten rech­neten bereits damit, dass Verbrau­cher in der Krise ange­sichts der konjunk­tu­rellen Unsi­cher­heit und Einkom­mens­ein­bußen verstärkt zu güns­ti­geren Smart­phone-Modellen greifen werden.

Im deut­schen Smart­phone-Geschäft stieg Apples Markt­an­teil nach Berech­nungen der Markt­for­schungs­firma Kantar auf 26 Prozent - von rund 20 Prozent vor einem Jahr.

Das Geschäft von Apple zeigte sich aller­dings auch insge­samt sehr wider­stands­fähig in der Corona-Krise. Alle Produkt­be­reiche legten zu. Der Konzern­um­satz stieg im vergan­genen Quartal um elf Prozent auf 59,7 Milli­arden Dollar - es war ein Best­wert für das Juni-Quartal. Der Gewinn wuchs um zwölf Prozent auf 11,25 Milli­arden Dollar.

Die Zahlen über­trafen die Erwar­tungen der Analysten

Die Aktie legte im nach­börs­li­chen Handel am Donnerstag um über sechs Prozent zu und notierte zum ersten Mal über der Marke von 400 Dollar. Apple kündigte zugleich einen Akti­en­split im Verhältnis 4 zu 1 an, um das Papier erschwing­li­cher zu machen. Bei dem Split werden Anteils­eigner für jede ihrer Aktien vier neue Papiere bekommen.

Bei den Mac-Compu­tern sprang der Umsatz um rund 22 Prozent auf den Best­wert von gut sieben Milli­arden Dollar hoch. Das Service-Geschäft mit Abos für Musik oder Spei­cher­platz sowie Apples Erlösen aus dem App Store erwies sich erneut als wich­tige Geld­quelle mit einem Umsatz­plus von rund 15 Prozent auf knapp 13,2 Milli­arden Dollar. Apple hat inzwi­schen insge­samt 550 Millionen Abo-Kunden in seinen verschie­denen Diensten.

Apple achtet künftig verstärkt darauf, dass iPhone-Apps auch den eigenen Single-Sign-On-Dienst unter­stützen. Mehr zu dem Thema lesen Sie in einem Edito­rial.

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