App-Store-Streit

"Freunde des Gerichts": Epic Games bekommt Rückenwind

Der App-Store-Streit zwischen "Fort­nite"-Entwickler Epic Games und Apple begann 2020. Jetzt bekommt Epic Unter­stüt­zung von 35 US-Bundes­staaten.
Von dpa /

Der "Fort­nite"-Entwickler Epic bekommt in seinem App-Store-Streit mit Apple Unter­stüt­zung von 35 US-Bundes­staaten. In einer Stel­lung­nahme als "Freunde des Gerichts" riefen sie dazu auf, im Beru­fungs­ver­fahren das weit­gehend zu Gunsten von Apple ausge­fal­lene Urteil vom vergan­genen Jahr zu kippen.

Die Gene­ral­staats­anwälte der Bundes­staaten argu­men­tieren unter anderem, dass die Inter­pre­tation der US-Anti-Mono­pol­gesetze durch die kali­for­nische Bezirks­rich­terin Yvonne Gonzalez Rogers die künf­tige Durch­set­zung von Wett­bewerbs­regeln gefährde.

Epic wollte eigenen App Store auf dem iPhone

Apple vs. Epic: Der "Fortnite"-Entwickler bekommt von 35 US-Bundesstaaten Rückenwind Apple vs. Epic: Der "Fortnite"-Entwickler bekommt von 35 US-Bundesstaaten Rückenwind
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Epic wollte in dem ursprüng­lichen Prozess vor dem Bezirks­gericht das Recht erstreiten, auf dem iPhone einen eigenen App Store betreiben zu dürfen - und schei­terte damit. Epic habe nicht beweisen können, dass Apple wie ein Mono­polist agiere, urteilte die Bezirks­rich­terin Gonzalez Rogers. Sie entschied zugleich, dass Apple Entwick­lern nicht mehr verbieten darf, Nutzer auf Möglich­keiten zum güns­tigeren Kauf der Artikel außer­halb des App Stores hinzu­weisen. Diese Rege­lung wurde jedoch vom Beru­fungs­gericht bis auf Weiteres auf Eis gelegt.

Auch Micro­soft - einst selbst im Visier von Kartell­wäch­tern - äußerste sich als "Freund des Gerichts" zugunsten von Epic. Der Soft­ware-Riese, der mit seiner Xbox-Konsole und diversen Spiele-Studios im Gaming-Geschäft aktiv ist, verwies unter anderem auf Apples Einfluss als "Torwächter" im App Store.

US-Regie­rung neutral

Die US-Regie­rung erklärte in einem Beitrag beim Beru­fungs­gericht, es unter­stütze keine der beiden Parteien. Ihre Forde­rung, die Anti-Monopol-Vorgaben anders anzu­wenden als Rich­terin Gonzalez Rogers, könnte am Ende aber eher Epic zugute kommen. Washington verstärkte zuletzt die Wett­bewerbs­auf­sicht bei großen Tech-Konzernen.

Bei dem Konflikt geht es letzt­lich darum, ob Apples haus­eigener App Store weiter der einzige Ort bleibt, aus dem Anwen­dungen auf das iPhone geladen werden können. Im Mittel­punkt stehen auch die Gebühren von 30 oder 15 Prozent, die Anbieter bei digi­talen Geschäften über die Apps an Apple zahlen müssen.

Trotz der Chipk­riese konnte Apple seinen Umsatz stei­gern. Was einer der Wachs­tums­treiber dafür ist, lesen Sie in einer weiteren News.

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