Apple: E-Mail-Push wegen Motorola-Klage abgeschaltet
Pull statt Push: Nutzer können die Abschaltung von E-Mail-Push bei den Apple-Diensten iCoud und MobileMe umgehen.
Bild: dpa
Der kalifornische Technologie-Konzern Apple hat nach einer Patentklage von Motorola-Mobility den sogenannten Push-Service für seine E-Mail-Dienste
MobileMe und iCloud für das iPhone und andere
iOS-Geräte in Deutschland deaktiviert. Die Apple-Kunden können weiterhin ihre
E-Mails empfangen, werden dabei aber nicht mehr automatisch über neu
eintreffende Nachrichten informiert. Allerdings kann das gerichtlich
verfügte Push-Verbot von den Anwendern de facto umgangen werden, wenn
sie den Dienst so konfigurieren, dass das Gerät von sich aus
regelmäßig das E-Mail-Konto nach neuen Nachrichten abfragt ("Pull").
Pull statt Push: Nutzer können die Abschaltung von E-Mail-Push bei den Apple-Diensten iCoud und MobileMe umgehen.
Bild: dpa
Eine Anleitung dazu hat Apple auf seiner Support-Seite im Internet veröffentlicht.
Außerdem weist Apple darauf hin, dass sich die Deaktivierung des Push-Services bei einen MobileMe-Account auch auf den Kontakte- und Kalender-Service für diesen Account auswirkt. Um den Push-Service für Kontakte und Kalender beizubehalten, kann man unter "Zeitplan wählen" die Einstellung "Push" auswählen und seine E-Mail danach manuell abrufen. Allerdings bekommt man bei dieser Lösung seine E-Mail nicht ganz so schnell wie beim richtigen Push und es fällt auch etwas mehr Datentraffic an, weil das jeweilige Gerät in regelmäßigen Abständen immer wieder "nachschauen" muss, ob es neue Post gibt.
Im Gegensatz zu iCloud Mail wird der Push-Service bei MobileMe nicht automatisch wieder eingeschaltet, wenn der Nutzer Deutschland verlässt. MobileMe-Benutzer können ihren Account aber auf iCloud übertragen, damit der Push-Service wieder funktioniert, sobald sie sich außerhalb Deutschlands befinden.
"Wir halten das Patent von Motorola für ungültig und werden gegen das von Motorola Mobilty veranlasste Urteil Berufung einlegen", sagte ein Apple-Sprecher heute gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Apple betonte, der Push-E-Mail-Service auf Desktop-Computern, Laptops und im Web, sowie Dienste anderer Anbieter, wie zum Beispiel Microsoft Exchange ActiveSync, von dem Stopp nicht betroffen seien.