Im Patentstreit zwischen Qualcomm und Apple läuft die Sache zunehmend mehr aus dem Ruder
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Der Chipkonzern Qualcomm eskaliert seinen Patentstreit mit Apple und will jetzt die iPhone-Produktion in China stoppen. Qualcomm habe entsprechende Klagen bei einem auf geistiges Eigentum spezialisierten Gericht in China eingereicht, sagte eine Sprecherin dem Finanzdienst Bloomberg. "Apple nutzt von Qualcomm erfundene Technologien, ohne dafür zu bezahlen", erklärte sie.
Der Chipkonzern führt dabei drei Patente ins Feld, bei denen es um die Regulierung des Stromverbrauchs sowie um Apples Force-Touch-Technologie geht, bei der ein Touchscreen die Stärke des Fingerdrucks erkennen kann.
Die Patente gehören nicht zum Grundstock technischer Standards und das lässt Qualcomm freiere Hand - Forderung nach Verkaufsverboten auf Basis von Standard-Patenten können für Probleme mit Regulierungsbehörden sorgen. Ein Apple-Sprecher erklärte: "In den vielen Jahren unserer Verhandlungen mit Qualcomm ist über diese Patente nie gesprochen worden." Er zeigte sich sicher, dass der Vorstoß von Qualcomm vor Gericht scheitern werde.
Es geht immer um das Geld
Im Patentstreit zwischen Qualcomm und Apple läuft die Sache zunehmend mehr aus dem Ruder
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Das Geschäft von Qualcomm basiert im wesentlichen auf zwei Säulen: Dem Verkauf mit Applikationsprozessoren der Marke Snapdragon plus Mobilfunk-Modems und Technologie-Patente. So ist der Konzern einer der größten Anbieter von Chips für Smartphones sowie Tablets und verkauft zugleich Patentlizenzen auf verschiedenste Technologien rund um Mobilfunk, Energieversorgung in mobilen Geräten oder Ortungsfunktionen. Der erste Bereich mit den Chips bringt mehr Umsatz und der zweite Bereich mit den Patenten einen Großteil der Gewinne.
Apple stört sich daran, dass Qualcomm für Patentlizenzen einen prozentualen Anteil vom gesamten Gerätepreis verlangt. Das sei unfair, argumentiert der iPhone-Konzern, weil die höheren Preise auf hauseigene Technologien zurückgingen. Qualcomm kontert zum einen, das sei die übliche Art in der Industrie, die Patentgebühren zu berechnen. Zum anderen startete der Chip-Spezialist eine globale Werbekampagne, um zu zeigen, dass in Apple-Geräten noch viele andere seiner Technologien steckten. Die Unternehmen haben sich gegenseitig verklagt und Qualcomm versucht bereits, die Einfuhr von iPhones in die USA verbieten zu lassen.
Auf der Hardware-Seite sorgen in einem Teil von Apples iPhone-Modellen Mobilfunk-Modems von Qualcomm für die Verbindung zu Mobilfunknetzen und WLAN. In Europa stieg der Konzern aber bereits auf Funkchips von Intel um. Das iPhone ist Apples wichtigstes Produkt und macht über die Hälfte des Geschäfts des US-Konzerns aus Cupertino aus. Ein Import- oder gar Produktionsverbot für das iPhone käme einer Katastrophe gleich. In jedem Fall werden Erinnerungen an den großen Patentkrieg zwischen Apple und Samsung wach, wo es vor allem in Amerika mit Verkaufsverboten etlicher Samsung-Modelle der Marke Galaxy besonders hart zur Sache ging.
Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, wie Qualcomm die Geschwindigkeitsgrenzen bei LTE weiter erhöht.