Apps

Apple lockert Bestimmungen für Programmierung von Apps

346 Millionen Apps binnen sechs Monaten heruntergeladen
Von AFP / dpa / Thorsten Neuhetzki

Bei der Entwicklung von Apps für iPhone, iPad und den iPod touch räumt Apple den Programmierern mehr Freiheiten ein. Alle Einschränkungen zur Nutzung von externer Software für die Entwicklung von Apps würden gelockert, teilte das kalifornische Unternehmen in Cupertino mit. "Wir haben unseren Entwicklern zugehört und uns einen großen Teil ihres Feedbacks zu Herzen genommen", hieß es in einer Pressemitteilung.

Mit den alten Programmier­richt­linien hatte Apple den Entwicklern im April diesen Jahres indirekt untersagt, Programmierumgebungen von Wettbewerbern wie Adobe (Flash) oder Microsoft (.NET) zu verwenden. Die Geschäftsbedingungen waren von der Entwicklerszene scharf kritisiert worden.

Richtlinien für Prüfung künftig öffentlich

AppStore Apps für Handys liegen im Trend
Foto: dpa
Apple macht nun außerdem die Richtlinien für die Prüfung von eingereichten Apps öffentlich. Bislang blieb es oft unklar, warum eine Anwendung für das mobile Apple-Betriebssystem iOS von iTunes, dem zentralen AppStore des Unternehmens, abgelehnt wurde. Dort werden mehr als 250 000 Apps zum Download bereitgestellt. Von den Einnahmen für kostenpflichtige Programme gibt Apple 70 Prozent an die externen Entwickler weiter.

Neben dem von Apple bereitgestellten SDK (Software Development Kit) für die Entwicklung von Apps gibt es einige weitere Programme, die das Programmieren von Anwendungen für iOS unterstützen. Dazu gehört auch die aktuelle Version von Adobe Flash mit einem Compiler, der den Flash-Code in Objective C übersetzt, also in die Programmiersprache für "native" iPhone Apps. Die Multimediatechnik Flash selbst wird von Apple auf seinen mobilen Geräten nicht unterstützt. Entwickler können über das Programmiertool MonoTouch auch Programme für iOS veröffentlichen, die in der Umgebung .NET von Microsoft geschrieben wurden.

Zahl der Zusatzanwendungen für Smartphones steigt rasant

Unterdessen laden die Deutschen immer mehr Zusatzanwendungen auf ihre Mobiltelefone. In diesem Jahr werden die deutschen Handy-Nutzer voraussichtlich 755 Millionen sogenannte Apps auf ihren Smartphones installieren, wie der IT-Branchenverband Bitkom mitteilte. Dies entspreche einem Anstieg von 78 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im ersten Halbjahr hätten die Deutschen bereits 346 Millionen Apps heruntergeladen, die Tendenz sei steigend.

Weltweit gab es laut Bitkom im vergangenen Jahr 3,1 Milliarden App-Downloads. Allein für das erste Halbjahr 2010 liege die Zahl bereits bei rund 3,9 Milliarden. Die kleinen Zusatzanwendungen sind für Smartphone-Nutzer überwiegend kostenlos. Für kostenpflichtige Apps zahlen die Nutzer Bitkom zufolge im Durchschnitt 2,82 Euro.

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