Business

T-Mobile US ist wertvollstes Mobilfunkunternehmen der Welt

Einst war das Enga­gement der Deut­schen Telekom in den USA Grund für beißenden Spott. Jetzt ist T-Mobile USA das wert­vollste Mobil­funk­unter­nehmen der Welt - noch vor China Mobile.
Von

Offenbar hat die Deut­sche Telekom in den USA einen Rekord aufge­stellt: Ihre Toch­ter­firma T-Mobile US hat bei der Börsen­bewer­tung die US-Konkur­renten Verizon und AT&T über­holt.

Gleich­zeitig hat die Telekom auch Wett­bewerber aus China hinter sich gelassen und ist damit zum wert­vollsten Tele­kom­muni­kati­ons­unter­nehmen der Welt aufge­stiegen. Das ergibt eine Auswer­tung der Wirt­schafts­zei­tung Handels­blatt, die dazu Daten der renom­mierten Finanz­agentur Bloom­berg zugrunde gelegt hat.

179 Milli­arden Wert

T-Mobile-US-Store am Times Square in New York T-Mobile-US-Store am Times Square in New York
Foto: Picture Alliance/dpa
Demnach erreichte T-Mobile heute eine Markt­kapi­tali­sie­rung von 179 Milli­arden Euro. Der US-Konkur­rent Verizon lag hingegen bei 175 Milli­arden Euro. Der chine­sische Wett­bewerber China Mobile (lange eines der größten Tele­fon­gesell­schaften der Welt) folgte in der Rang­liste der global wert­vollsten Tele­kom­muni­kati­ons­unter­nehmen auf Platz drei mit einer Bewer­tung von 145 Milli­arden Euro.

Der lang­jäh­rige Bran­chen­primus Verizon büßte an der Börse seit Jahres­anfang mehr als zwanzig Prozent seiner Bewer­tung ein. Bei AT&T lag das Minus bei mehr als elf Prozent. T-Mobile legte im glei­chen Zeit­raum hingegen um mehr als 24 Prozent zu.

Am Anfang war viel Kritik

Es gab einmal andere Zeiten. Da wurde der dama­lige Telekom-Chef Ron Sommer heftigst kriti­siert, über­haupt auf dem US-Markt einge­stiegen zu sein (durch den Kauf von "Voicestream", einer der Urväter der späteren T-Mobile US). Das mündete schließ­lich in dem Versuch, die US-Akti­vitäten an den Mitbe­werber AT&T zu verkaufen. Bekannt­lich ging das schief.

Der dama­lige Telekom-Chef Ober­mann hatte aber so geschickt verhan­delt, dass dadurch mehrere Milli­arden "Entschä­digung" in bar plus viele notwen­dige Funk­fre­quenzen heraus­kamen und schuf so indi­rekt die Basis für die am Ende erfolg­reiche Fusion von T-Mobile US und US-Sprint.

Der dama­lige T-Mobile-US-Chef John Legere spot­tete über AT&T gerne als "dumb & dumber" (= "dumm & dümmer") und hatte auch für Verizon nur Spott übrig.

Un-Carrier erfolg­reich

T-Mobile hat sich auf dem US-Markt lange als Heraus­for­derer "Un-Carrier" bewegt und dabei eine disrup­tive Politik wie einst Simyo hier­zulande gefahren. Mit Erfolg.

Jetzt punktet T-Mobile mit einem massiven Netz­ausbau auf nied­rigen Frequenzen (= hohe Reich­weite) und für US-Verhält­nisse "güns­tigen" Tarifen.

Erst vor kurzem hatte T-Mobile USA seine Jahres­ziele erhöht.

Weitere News zum Thema Business & Geschäftskunden