Vodafone-Tochter Vantage soll von der Börse
Um Geld in die Kasse zu bekommen, hatte Vodafone seine Sendetürme und Standorte in die extra dafür gegründete Vantage Towers ausgelagert. In einem nächsten Schritt hat Vodafone seine Anteile an der Vantage Towers nun an die neue "Oak Holdings" übertragen und dafür einen Milliardenerlös von 4,9 Milliarden Euro eingenommen.
Vodafone halte nun 64 Prozent an der Dachgesellschaft Oak Holdings, teilt die Vodafone PLC in London mit.
Noch mehr Geld denkbar
Sendemast von Vantage Towers. Pro Standort senden von dort im Schnitt 1,45 Netzbetreiber
Foto: Vantage Towers
Der Nettoerlös könnte bis Ende Juni noch auf bis zu 6,6 Milliarden Euro steigen, sofern sich das an Oak Holdings beteiligte Konsortium aus den Infrastruktur-Investoren Global Infrastructure Partners und KKR entschließt, seine Beteiligung auf 50 Prozent zu erhöhen.
An der Börse stiegen die Kurse von Vodafone und Vantage Towers und legten nach Bekanntwerden dieser Mitteilung leicht zu.
Delisting der Vantage Aktie geplant
Der nächste Schritt ist auch schon verabredet: Oak Holdings will die Aktiengesellschaft Vantage Towers rund zwei Jahre nach der Erstnotiz wieder von der Börse nehmen. Dann sollen die verbliebenen Aktionäre 32 Euro je Aktie erhalten. Der Aktienkurs der Vantage Towers Aktie lag am Mittwoch bei Börsenschluss bei 33,52 Euro.
Kann das klappen?
Ob der Rückzug von der Börse am Ende klappt, ist noch nicht sicher. Finanzkreise verweisen darauf, dass der Milliardär Paul Singer mit knapp sechs Prozent an Vantage Towers beteiligt ist. Und der dürfte sich den Ausstieg wohl vergolden lassen.
Wenn Oak Holdings seinen Aktien-Anteil auf mehr als 90 Prozent steigern kann, könnte ein sogenanntes "Squeeze-out"-Verfahren gestartet werden. Aktuell wird Vantage Towers nach Börsianer-Informationen mit knapp 17 Milliarden Euro bewertet.
Vantage-Deutschland-Chef verlängert nicht
Vantage-Vorstand Vivek Badrinath verlängert seinen Ende des Jahres auslaufenden Vertrag nicht
Foto: Vantage Towers
Der bisherige Vantage Towers Deutschland Chef Vivek Badrinath hatte schon vor einiger Zeit seinen Rückzug aus dem Unternehmen angekündigt und wird seinen Ende 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Vantage Towers liegt derzeit auch im Clinch mit dem vierten Netzbetreiber 1&1, der Vantage-Standorte zum Aufbau des eigenen Netzes "gebucht" hatte. Derzeit läuft eine Beschwerde beim Bundeskartellamt.
Spannende Fragen: Wird Vodafone chinesisch?
Spannend bleibt folgende Frage: Wieviel Geld werden die neuen Investoren für den dringend notwendigen weiteren Netzausbau bei Vodafone freigeben?
Könnte die in England angedachte "Zusammenarbeit" zwischen Vodafone-UK und Three-("3")-UK auf den gesamten Konzern ausgedehnt werden und Vodafone würde damit eine "Schwester des Anbieters "Drei" in Österreich? Würde Vodafone dadurch zu einem chinesischen Netzbetreiber, denn "Three" gehört der in HongKong beheimateten Hutchison Whampoa des Multimilliardärs Li Ka Shing. Den "Sicherheitspolitikern" z.B. in Deutschland dürfte das wohl weniger gefallen. Die Zeichen im Weltmarkt stehen auf Konsolidierung (= Zusammenlegung), die EU-Kommission hat hier jedoch gewaltige Bedenken.
In einer weiteren Meldung geht es um: T-Mobile USA kauft Discount-Anbieter im eigenen Netz.