Xiaomi-Patent zeigt duale Pop-up-Kamera mit vier Objektiven
Xiaomi hat schon so manch innovativen Design-Kniff ausgeklügelt, eine doppelte ausfahrbare Kamera hat der Konzern ebenfalls im Hinterkopf. Beim chinesischen Patentamt wurde eine Dokumentation publiziert, die ein Smartphone des Herstellers mit zwei Pop-up-Kamerasystemen zeigt. Bislang wurden solche Verfahren ausschließlich für die Selfie-Objektive genutzt, das Xiaomi-Konzept sieht aber insgesamt vier Fotoapparate für Schnappschüsse und Selbstporträts vor. Die schräg aus dem Gehäuse herausfahrenden Elemente haben an der Vorder- und Rückseite jeweils eine Kamera verbaut. Für jedwede Fotografie muss also zuvor ein Slider-Mechanismus bemüht werden.
Xiaomi schiebt doppelt
Xiaomi-Smartphone mit Kamera-Fühlern
Xiaomi / LetsGoDigital
Dank Vorreitern wie dem ZTE Axon 20 5G mit seiner Under-Display-Kamera geht es in naher Zukunft Notch, Kamera-Loch und eben Pop-up-Vorrichtungen an den Kragen. Ein unkonventioneller Ansatz dieser ausfahrbaren Knipsen zeigt ein von LetsGoDigital entdecktes Xiaomi-Patent. Die Skizzen visualisieren zwei angewinkelte Pop-up-Kameras eines Smartphones, was im ausgefahrenen Zustand etwas an die Augen von Schnecken erinnert. Eingefahren sieht es so aus, als habe das dargestellte Handy überhaupt keine Kameras. Lediglich ein LED-Blitz findet sich an der Rückseite wieder.
Xiaomi-Smartphone mit Kamera-Fühlern
Xiaomi / LetsGoDigital
Aufgrund der schrägen Bauweise der Slider ist der LED-Blitz während der Aufnahme mit den Hauptkameras mittig positioniert. Das beispielhafte Smartphone besitzt ein fast randloses Display und eine abgerundete Rückseite. Bereits Ende 2019 wurde das Dokument von Beijing Xiaomi Mobile Software Co. Ltd. bei der CNIPA (China National Intellectual Property Administration) eingereicht. Bewilligt wurde das Patent allerdings erst am 8. September 2020.
Vor- und Nachteile der Xiaomi-Konstruktion
Zumindest die Hauptkameras von Mobilgeräten sind stets Umwelteinflüssen ausgesetzt. Je nach Qualität des Schutzglases kann es früher oder später zu Kratzern kommen. Denkbar wäre, dass Xiaomi mit der Schiebe-Methodik sowohl die (meist hochwertigeren) Hauptkameras als auch die Selfie-Knipsen schützen möchte. Die Nachteile einer solchen Bauweise liegen zum einen im Mechanismus an sich, welcher mit der Zeit ein zusätzliches Risiko durch den Verschleiß darstellt und zum anderen beim Alltagseinsatz. Für jedes Foto zunächst die Kameras ausfahren zu müssen, dürfte diverse Momentaufnahmen verhindern.
Wann und ob Xiaomi ein Smartphone mit dem doppelten Pop-up-Verfahren herausbringt, bleibt abzuwarten. Immerhin ist die Idee schon neun Monate alt und der Hersteller könnte in der Zwischenzeit andere Pläne verfolgen. Eine dreh- und schiebbare Kamera hat Xiaomi übrigens auch schon erprobt.