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WhatsApp: Große Mehrheit nutzt den Messenger weiterhin

In einer Umfrage im Auftrag der dpa gaben 79 Prozent an, dass sie WhatsApp auf ihrem Smart­phone instal­liert haben und sie auch nutzen. Der Wirbel um die neuen Nutzungs­bedin­gungen von WhatsApp hat nur ganz wenige dazu veran­lasst, den Messenger nicht mehr zu nutzen.
Von dpa /

Trotz Wirbel um neue Nutzungsbestimmungen nutzen die meisten WhatsApp weiterhin Trotz Wirbel um neue Nutzungsbestimmungen nutzen die meisten WhatsApp weiterhin
Foto/Montage: teltarif.de, Logo: WhatsApp
Die mona­telange Kontro­verse um die neuen Daten­schutz-Regeln bei WhatsApp hat für Face­books Chat­dienst bisher nur geringe Folgen in Deutsch­land. In einer Umfrage im Auftrag der Deut­schen Presse-Agentur gaben 79 Prozent an, dass sie die App auf ihrem Smart­phone haben und sie auch nutzen. Gut die Hälfte der WhatsApp-Nutzer (52 Prozent) stimmte demnach den Mitte Mai in Kraft getre­tenen neuen Bestim­mungen bereits zu.

Zugleich gaben 13 Prozent an, dass sie vorhätten, die App zu löschen. Rund die Hälfte von ihnen hatte schon vorher Daten­schutz-Bedenken, fünf Prozent der von Yougov Deutsch­land Befragten kamen erst mit der Debatte um die neuen Bestim­mungen Zweifel - und zwei Prozent wollen demnach weg, weil auch viele Ihrer Kontakte WhatsApp entfernt hätten.

Dauer­hafter Abschied von WhatsApp nur ganz selten

Trotz Wirbel um neue Nutzungsbestimmungen nutzen die meisten WhatsApp weiterhin Trotz Wirbel um neue Nutzungsbestimmungen nutzen die meisten WhatsApp weiterhin
Foto/Montage: teltarif.de, Logo: WhatsApp
Ob es tatsäch­lich zum dauer­haften Abschied von WhatsApp kommt, ist aller­dings noch eine andere Frage. In den vergan­genen zwölf Monaten löschten nur drei Prozent der Befragten die App von ihren Smart­phones. Und insge­samt gaben acht Prozent an, dass sie WhatsApp schon einmal entfernt hätten - aber dann zurück­kehrten, weil zu viele ihrer Kontakte über den Dienst zu errei­chen waren.

Zugleich hat fast die Hälfte der WhatsApp-Nutzer kein gutes Gefühl, was den Daten­schutz angeht. So hat jeder Dritte zwar Bedenken - bleibt aber, weil dort die Kontakte zu errei­chen sind. Weitere 14 Prozent zwei­feln auch, kennen jedoch keine gute Alter­native. Keine Daten­schutz-Bedenken haben 28 Prozent.

Unter­nehmen-Kommu­nika­tion soll WhatsApp Geld bringen

WhatsApp hat mehr als zwei Milli­arden Nutzer. Der Dienst hatte in den vergan­genen Monaten nach der Ankün­digung neuer Nutzungs­regeln aber mit deut­licher Kritik zu kämpfen. Auslöser war die Einschät­zung, dass mit dem Update mehr Daten mit der Konzern­mutter Face­book geteilt werden könnten. WhatsApp weist dies als Miss­ver­ständnis zurück und erklärt, die Ände­rungen sollten vor allem eine Grund­lage für die Kommu­nika­tion zwischen Unter­nehmen und ihren Kunden schaffen. Zugleich ließ der Dienst Pläne fallen, mit der Zeit den Funk­tions­umfang für die Nutzer, die den Regeln nicht zustimmen, stark einzu­schränken.

Die Kommu­nika­tion zwischen Unter­nehmen und ihren Kunden ist der aktu­elle Plan, wie Face­book schließ­lich Geld mit WhatsApp verdienen will. Das welt­größte Online-Netz­werk über­nahm WhatsApp 2014 für am Ende rund 22 Milli­arden Dollar. Mit dem Kauf nahm Face­book zwar einen poten­ziellen Rivalen vom Markt, der Dienst trug bisher aber kaum zum Konzern­gewinn bei.

Signal ist popu­lärster Messenger unter den Abwan­derern

Die popu­lärste WhatsApp-Alter­native unter den wenigen poten­ziellen Abwan­derern ist der Umfrage zufolge Signal mit 27 Prozent. Auf die Tech­nologie dieser App für soge­nannte Ende-zu-Ende-Verschlüs­selung greift auch WhatsApp zurück. Bei der Komplett-Verschlüs­selung sind Inhalte der Kommu­nika­tion grund­sätz­lich nur für die Teil­nehmer im Klar­text sichtbar, aber nicht für die Betreiber der Platt­form. Signal wird inzwi­schen finan­ziell von WhatsApp-Mitgründer Brian Acton unter­stützt, der den Face­book-Konzern verließ.

Fast gleichauf mit Signal lag in der Gunst mögli­cher WhatsApp-Abwan­derer Tele­gram. Für die vom Gründer des russi­schen Face­book-Klons VKontakte, Pawel Durow, betrie­bene App wollen sich 26 Prozent entscheiden. Der Dienst Threema kam auf 16 Prozent, zu Face­books haus­eigener Alter­native Messenger wollen 13 Prozent wech­seln. Auf die klas­sische SMS statt Ende-zu-Ende verschlüs­selter Chat­dienste wollen 15 Prozent zurück­greifen.

Auch bei denen, die WhatsApp bereits verlassen haben, führt Signal mit 28 Prozent als Alter­native. Jeweils rund jeder Fünfte unter ihnen nutzt Threema und Tele­gram, sowie 15 Prozent den Face­book Messenger.

Bei der reprä­sen­tativen Online-Erhe­bung befragte Yougov Deutsch­land Mitte Juni 2029 Personen, die im Zeit­raum zwischen dem 11. und 14. Juni teil­nahmen. In einem Ratgeber stellen wir Ihnen die wich­tigsten Smart­phone-Messenger vor.

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