Digitale Weinprobe mit Chip im Verkostungs-Glas
Weinverkostung: Bisher noch ein recht "analoger" Vorgang
Bild: dpa
Für einen verstärkten Einsatz
digitaler Techniken bei der Weinvermarktung hat die
Marketing-Professorin Laura Ehm geworben. Derzeit übe sich die
Branche noch in Zurückhaltung, hieß es in ihrem Vortrag anlässlich
der 71. Pfälzischen Weinbautage in Neustadt in dieser Woche.
"Die Betriebe stehen den neuen technologischen Entwicklungen häufig noch skeptisch gegenüber, so dass die Branche insgesamt keine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung einnimmt." Dabei biete die Digitalisierung viele Möglichkeiten: So könnten Unternehmen durch die Optimierung von Prozessen Kosten sparen. "Durch den Einsatz digitaler Technologien kann zudem das Kundenerlebnis verbessert und der direkte Kundenkontakt intensiviert werden."
Chip im Glas ersetzt handschriftliche Verkostungsnotizen
Weinverkostung: Bisher noch ein recht "analoger" Vorgang
Bild: dpa
Ehm riet, Zukunftstechnologien im Blick zu behalten, die bald Teil
der eigenen Digitalisierungsstrategie werden könnten. So könnten
Virtual-Reality-Brillen in Zukunft den Weinkonsum digital
anreichern: "Virtuell wandert der Kunde beim Weintrinken durch das
jeweilige Weingut oder die Weinberge und erhält Infos zum Wein und
dessen Herstellungsprozess", schilderte sie.
Bei Weinproben und auf Messen sei außerdem der Einsatz von Weingläsern mit integrierten Speicherchips denkbar: "Das Glas merkt sich dann genau, welcher Wein getrunken wurde." Über eine kontaktlose Kommunikation mit dem Smartphone könne der Kunde alle Infos über die konsumierten Weine erhalten, er könne eigene Bewertungen hinzufügen und per Klick direkt online den gewünschten Wein bestellen - "ganz ohne lästige Papiernotizen".
Das Deutsche Weininstitut (DWI) betreibt seit 2016 übrigens einen digitalen Weinlagenatlas online.