Statt Preiserhöhung: WELTplus für 5,99 Euro statt 12,99 Euro

Preiserhöhung bei WELTplus
Bild: Axel Springer SE Im Zeit­alter stetig sinkender Aufla­gen­zahlen bei Print-Zeitungen hat der Springer-Verlag - vergli­chen mit anderen Medien - schon recht früh damit begonnen, Geld mit Digi­tal­abos zu verdienen. Schon 2012 führte der Online-Auftritt der WELT als erste über­regio­nale Tages­zei­tung in Deutsch­land ein Bezahl­modell ein, 2013 folgte ein Bezahl­system bei BILD online.

Lange Zeit gehörten WELTplus und BILDplus noch zu den vergleichs­weise bezahl­baren Digi­tal­abos mit Tarifen unter 10 Euro monat­lich. Zum Vergleich: Die ZEIT verlangt schon 5,80 Euro pro Woche, der Spiegel 4,99 Euro wöchent­lich, die FAZ 2,95 Euro pro Woche, die SZ 11,99 Euro pro Monat und die NZZ 12,45 Euro monat­lich. Doch nun dreht auch der Springer-Verlag an der Preis­schraube.

E-Mail an bestehende Abon­nenten

Preiserhöhung bei WELTplus
Bild: Axel Springer SE Bestehende Abon­nenten von WELTplus haben in dieser Woche eine E-Mail mit folgendem Text erhalten:

Infor­mation zu Ihrem WELTplus-Abon­nement: Lieber [...], wir danken Ihnen für Ihre Treue und freuen uns aufrichtig, dass wir Sie zu unseren geschätzten Abon­nenten zählen dürfen. Ihre Unter­stüt­zung moti­viert uns täglich aufs Neue, exzel­lenten Jour­nalismus zu liefern. Sie konnten das vergan­gene Jahr WELTplus mit mehr als 23 Prozent Kosten­ersparnis genießen. Jetzt passen wir unsere Preise an, um auch weiterhin besten und unab­hän­gigen Jour­nalismus gewähr­leisten zu können. Ab dem 20. März 2024 kostet Ihr WELTplus-Abon­nement 12,99 Euro pro Monat.

Dafür steht WELTplus: 2024 wird ein ereig­nis­rei­ches Jahr: Land­tags­wahlen im Osten, Euro­pawahl oder die Präsi­dent­schafts­wahl in den USA. WELTplus garan­tiert Ihnen tief­grün­dige Analysen, inves­tiga­tive Beiträge und mutige Debatten. Unsere konti­nuier­lichen Verbes­serungen bieten Ihnen den besten Service, inklu­sive neuer exklu­siver News­letter und einer verbes­serten WELT News App. Bleiben Sie stets infor­miert und tauschen Sie sich in unserer Commu­nity aus - für ein umfas­sen­deres Verständnis und eine aktive Teil­nahme am Welt­geschehen.

Der Hinweis auf "mehr als 23 Prozent Kosten­ersparnis" im vergan­genen Jahr in der Mail entspricht übri­gens nicht der Wahr­heit. Der betref­fende Abon­nent, der diese Mail erhielt, hat den bishe­rigen regu­lären Preis von 9,99 Euro monat­lich bezahlt. Mögli­cher­weise hat der Springer-Verlag gleich den neuen Preis von monat­lich 12,99 Euro als Berech­nungs­grund­lage genommen. Doch dann stimmt die Rech­nung auch nicht, denn es handelt sich um eine Preis­erhö­hung von 30,03 Prozent.

So bleibt das Abo weiter günstig

Selbst­ver­ständ­lich hat jeder Kunde, der von der Preis­erhö­hung betroffen ist, ein außer­ordent­liches Kündi­gungs­recht, das über den gesetz­lich vorge­schrie­benen Kündi­gungs­button wahr­genommen werden kann.

So ganz ernst meint der Verlag es offenbar auch nicht mit seiner Preis­erhö­hung. Es ist nämlich aktuell möglich, WELTplus für 99,99 Euro pro Jahr zu buchen, was einem monat­lichen Preis von 8,34 Euro im ersten Jahr entspricht. Das Abo kostet anschlie­ßend dann 12,99 Euro monat­lich und ist monat­lich kündbar.

Als der Empfänger der obigen Mail nicht über den Kündi­gungs­button, sondern in seinem WELTplus-Account das Abo kündigen wollte, unter­brei­tete der Springer-Verlag ihm sogar ein Jahresabo zu einem Preis von 7,99 Euro pro Monat und anschlie­ßend 12,99 Euro bei monat­licher Kündi­gungs­frist. Durch die ange­drohte Kündi­gung im eigenen Account lässt sich also effektiv sogar Geld sparen, wenn man auf das Bleibe-Angebot eingeht.

Wer teltarif.de gerne ohne Werbung und Tracking lesen möchte, kann hierzu ein content­pass-Abo für 3,99 Euro monat­lich abschließen, das für insge­samt über 400 Webseiten gilt.