Vodafone stellt leitungsvermittelten Internet-Zugang ein
Vodafone streicht CSD
Foto: teltarif.de
Vodafone stellt zum Jahresende den leitungsvermittelten Internet-Zugang in seinem Mobilfunknetz ein. Darüber informiert der Düsseldorfer Telekommunikationskonzern auf seiner Webseite. Von dieser Einschränkung dürften in der Praxis nur wenige Kunden betroffen sein. Bereits mit dem GPRS-Protokoll wurde Anfang des Jahrtausends der paketvermittelte Internet-Zugang etabliert, der auch über UMTS, LTE und 5G zum Einsatz kommt.
"Unser Netz ist in der Infrastruktur unseres Landes unverzichtbar. Und wir arbeiten laufend daran, unser Netz und die Technologien, mit denen wir Menschen verbinden, zu erneuern und zukunftsfähig zu halten", so Vodafone zur Begründung der Abschaltung des Circuit Switched Data (CSD) genannten Dienstes. "Dabei ist unsere Branche weltweit einem hohen technologischen Wandel ausgesetzt. So wechseln wir immer wieder, von veralteten Datenübertragungen auf neue und innovative Technologien."
CSD-Protokoll stammt noch aus dem vorigen Jahrtausend
Vodafone streicht CSD
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Mit CSD begann die Möglichkeit, Datenverbindungen im GSM-Mobilfunknetz aufzubauen. Allerdings war die Übertragungsgeschwindigkeit sehr begrenzt. Mögen die 9,6 kBit/s und später 14,4 kBit/s (mit High Speed Circuit Switched Data), die der Standard ermöglicht, in den 90er Jahren zeitgemäß gewesen sein, so bietet heutzutage selbst eine gedrosselte Leitung nach Verbrauch des zum Tarif gehörenden Highspeed-Volumens meist eine höhere Geschwindigkeit.
Für Endverbraucher hat CSD seit Jahren keine Bedeutung mehr. Telefónica hat den Dienst in seinem Netz schon 2012 eingestellt. Bei der Kommunikation zwischen Maschinen (M2M) ist der Dienst aber zum Teil noch im Einsatz. "Übliche Anwendungsfälle sind zum Beispie die Fernauslese von Zählerständen, Signal-Übertragung von Alarmanlagen, Heizungen und Feuermeldern", so Vodafone.
Narrowband IoT als Alternative
Die Mobilfunk-Netzbetreiber bieten schon lange Narrowband-IoT-Netze auf LTE-Basis für das Internet der Dinge an. Seit dem Herbst vergangenen Jahres sind alle LTE-Standorte von Vodafone mit Narrowband IoT versorgt. Wir bauen ein Netz für nahezu jede Milchkanne", so Hannes Ametsreiter seinerzeit anlässlich des Ausbaus. Die Technologie sei optimiert, um sämtliche Sensoren, die Zustände erfassen und analysieren, zu vernetzen.
Die Telekom, die für Geschäftskunden nach wie vor den CSD-Dienst anbietet, ist mittlerweile einen Schritt weiter und hat das LTE-M-Netz für das Internet der Dinge eingeführt.