Abgenickt: Kartellamt stimmt Alice-Glasfasernetz-Übernahme zu
Alice (einst Modell Vanessa Hessler) wird in Hamburg in seine Einzelteile zerlegt. Das Glasfasernetz geht an Versatel.
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Das ging schnell: Erst Mitte Oktober gaben Versatel und Telefónica bekannt, dass sie
einen Deal eingefädelt haben. Versatel, ein bundesweiter Anbieter von Glasfaserleitungen und
-anschlüssen, wollte das Glasfasernetz von Telefónica in Hamburg übernehmen. Bei dem
Netz handelt es sich um das Glasfasernetz, das einst der lokale Anbieter HanseNet
aufgebaut hat.
HanseNet hatte auf dem Hamburger Vollanschlussmarkt für Furore gesorgt und der Telekom in Sachen Marktanteil ordentlich zugesetzt. Der Lokalanbieter wurde von Telecom Italia übernommen und das bundesweite Geschäft unter dem Namen Alice begann. Hamburg blieb dabei spürbar die Heimat des Anbieters, entsprechend stark war auch das eigene Netz. Zwischenzeitlich begann das Unternehmen sogar, FTTB-Anschlüsse in Hamburg Eimsbüttel zu realisieren. Dabei wurden Glasfaserleitungen bis zu den Gebäuden der Kunden gelegt.
1 000 Kilometer Kabel mit 93 000 Kilometer Glasfasern
Alice (einst Modell Vanessa Hessler) wird in Hamburg in seine Einzelteile zerlegt. Das Glasfasernetz geht an Versatel.
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Bekanntlich wurde HanseNet von Telecom Italia an Telefónica verkauft, die Marke
Alice eingestellt. Nun wird auch das Hamburger Glasfasernetz verkauft. Es geht an
Versatel. Insgesamt hat der Anbieter somit auf einen Schlag in Hamburg etwa
93 000 zusätzliche Glasfaserkilometer und damit 1 000 Kabelkilometer
(es liegen immer mehrere Fasern in einem Kabel) sowie
ein neu gebautes Rechenzentrum erworben.
Das Bundeskartellamt hat nach Angaben von Versatel gestern
die erforderliche Zustimmung erteilt, so dass der Kauf voraussichtlich bis Ende 2013
abgeschlossen werden kann.
Für Privatkunden hat der Deal nur eine geringe Relevanz. Zum einen wird Telefónica mit seinen o2-Produkten im Rahmen eines Abkommens die Leitungen weiter nutzen können, zum anderen richtet Versatel sich kaum noch an Privatkunden. Dennoch werden Kunden die dann Versatel gehörenden Leitungen unbewusst mitnutzen - zum Beispiel, wenn sie mit E-Plus telefonieren oder surfen.