Deutsche Telekom: 5G jetzt "für fast alle" verfügbar
Kurz vor Weihnachten zieht die Deutsche Telekom eine Bilanz zum Netzausbau im zu Ende gehenden Jahr. 2022 sei vor allem bei den Technologien 5G und Glasfaser ein "großer Sprung" gelungen. So sei im Festnetz das Ziel erreicht worden, zwei Millionen neue Glasfaser-Anschlüsse für Haushalte und Unternehmen zu bauen.
Insgesamt umfasst das Glasfaser-Netz der Telekom nach Unternehmensangaben mittlerweile rund 690.000 Kilometer in Deutschland. 2022 seien 18.000 neue Glasfaser-Netzverteiler aufgebaut worden. Insgesamt 5,2 Millionen Haushalte haben die Möglichkeit, einen Glasfaser-Anschluss von der Telekom zu buchen. Für das kommende Jahr hat sich der in Bonn ansässige Telekommunikationskonzern vorgenommen, 2,5 bis drei Millionen weitere Glasfaser-Anschlüsse zu ermöglichen. Bis 2025 will die Telekom insgesamt mehr als zehn Millionen Haushalte mit Glasfaser anbinden.
5G-Netz erreicht 94 Prozent der Bevölkerung
Telekom versorgt 94 Prozent der Bevölkerung mit 5G
Foto: Telekom
Im Mobilfunk-Bereich hat die Telekom nach eigenen Angaben ihre Ziele für 2022 übertroffen. Der 5G-Standard sei jetzt "für fast alle" verfügbar. Die Bevölkerungsabdeckung liegt den Angaben zufolge bei 94 Prozent. Mehr als 80.000 Antennen funken im 5G-Netz der Telekom. Zwar klingen die Zahlen imposant. Sie relativieren sich allerdings dadurch, dass 5G vor allem in ländlichen Regionen im DSS-Modus realisiert wird. Das heißt, LTE und 5G nutzen gemeinsam dasselbe Frequenzspektrum - und das in Frequenzbereichen, in denen die im Vorfeld des 5G-Starts versprochenen Gigabit-Geschwindigkeiten mangels ausreichend verfügbaren Spektrums illusorisch sind.
Den zweiten Vorteil, den der 5G-Standard eigentlich mit sich bringen würde, sind besonders niedrige Reaktionszeiten. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Kunde den neuen Netzstandard unabhängig von der LTE-Technologie nutzen kann. Das ist in Deutschland bislang nur im Vodafone-Netz der Fall. Telekom und auch Telefónica bieten 5G Standalone derzeit nur für Firmenkunden, nicht aber für Endverbraucher an.
Datenverbrauch im Mobilfunknetz steigt um 30 Prozent
Telekom-Ausbaujahr 2022
Grafik: Telekom
Die Telekom teilte weiter mit, der Datenverbrauch im Mobilfunknetz habe sich im Vergleich zum vergangenen Jahr um 30 Prozent gesteigert. Bislang wurden 2,427 Milliarden Gigabit über 5G, LTE und EDGE übertragen. Instagram sei mit 612 TB pro Tag der Dienst mit dem größten Datenverbrauch. Der "Vorjahressieger" YouTube kommt mit 544 TB auf den zweiten Platz.
Wie zuvor schon Vodafone und Telefónica bestätigte nun auch die Deutsche Telekom, die Auflage aus der Frequenzauktion 2019 erreicht zu haben, in allen Bundesländern mindestens 98 Prozent der Bevölkerung mit LTE und mindestens 100 MBit/s zu versorgen. Dazu seien seit 2019 rund 4800 neue Masten in Betrieb genommen worden. Allein an Autobahnen und ICE-Strecken habe die Telekom in diesem Jahr alle zweieinhalb Tage einen neuen Mobilfunk-Standort in Betrieb genommen. Bundesweit seien 99 Prozent der Bevölkerung mit 4G versorgt. Bis 2025 will die Telekom diesen Versorgungsgrad auch für das 5G-Netz erreichen.
Nicht ohne Stolz verweist die Telekom darauf, den in den vergangenen Monaten veröffentlichten Netztests zufolge das beste Mobilfunknetz Deutschlands zu betreiben.